Arbeitskreis kostengünstige Passivhäuser - Phase IV: 2006 bis 2008
Im September 2006 wurde durch eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, dem ProKlima - Klimaschutzfond der Stadtwerke Hannover AG, der E.ON Energie AG (München), dem Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL), dem Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz (Rheinland-Pfalz) und der ABG Frankfurt Holding der IV. Phase des Arbeitskreises kostengünstige Passivhäuser für zwei Jahre zwischen September 2006 bis Juni 2008 mit neuen Forschungsthemen fortgesetzt.
Der Arbeitskreis hat in bisher 33 Arbeitsfeldern hochkarätige Entwicklungsarbeit für zugleich behagliches, kostengünstiges und nachhaltiges Bauen geleistet. Nun geht es darum, den inzwischen bewährten und wissenschaftlich fundierten Passivhausstandard auf eine möglichst breite Basis zu stellen. Hierfür wurden die verbliebenen technologischen und planerischen Aufgabenfelder, welche sich in den letzten Jahren der praktischen Umsetzung von Passivhaus Bau- und Sanierungsprojekten als dringend erwiesen haben, angegangen. Mit der Durchführung wurde das Passivhaus Institut in Darmstadt beauftragt.
Die Dokumentationen der Arbeitskreis-Sitzungen wurden wie bisher als Protokollbände publiziert und können beim Passivhaus Institut bestellt werden.
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Faltblatt (Arbeitskreis kostengünstige Passivhäuser), Phase IV ( pdf 702 KB)
Die inhaltlichen Schwerpunkte des Arbeitskreises kostengünstige Passivhäuser
Phase IV: 2006 bis 2008
Wie bei den bisherigen Arbeitsfeldern wurde zu den vorgegebenen Themen der wissenschaftlich/technische Sachstand aufbereitet, Problempunkte analysiert und Lösungsvorschläge erarbeitet, Beispiele dokumentiert und in der Praxis einsetzbare Kriterien und Hilfsmittel erarbeitet. Die Ergebnisse wurden in einer jeweils eintägigen Arbeitskreissitzung öffentlich vorgestellt und es wurde ein Protokollband mit den Fachbeiträgen herausgegeben. Die Protokollbände des Arbeitskreises kostengünstige Passivhäuser sind eine fundierte Quelle des Stands der Technik im Bereich des energieeffizienten Bauens.
Die inhaltlichen Schwerpunkte der Phase IV hat Planern und Herstellern Informationen und Werkzeuge für relevante Aufgabenfelder im Bereich Schallschutz (AK34) und Tragwerksplanung (AK35) an die Hand gegeben, welche in den bisherigen Arbeitskreisen unberücksichtigt blieben. Darüber hinaus wurde der Schwerpunkt Wärmeversorgung erneut aufgegriffen und auf den neuesten Stand gebracht (AK38) sowie um den bereich Biobrennstoffe ergänzt (AK36). In den letzten Jahren wurden zusätzliche Hilfsmittel für die Analyse des thermischen Verhaltens von Passivhäusern in den Sommermonaten sowie technische Innovationen im Fenster- und Verschattungsbereich entwickelt. Mit dem Arbeitskreis 37 wurden diese Erkenntnisse nun ganzheitlich mit der Bewertung der solaren Gewinne und Transmissionsverluste sowie den Kosten bewertet und optimiert.
AK 34 (28.11.2006): Schallschutz beim Einsatz von Wärmepumpen und Wärmepumpen-Kompaktgeräten im Passivhaus
Der geringe Heizwärme- und Heizlastbedarf im Passivhaus stellt eine ideale Voraussetzung für den Einsatz von Kleinstwärmepumpen zur monovalenten Wärmeversorgung dar. Die unterschiedlichen technischen Umsetzungsvarianten sowie die Nutzung verschiedener Wärmequellen und deren Einfluss auf den Primärenergiebedarf wurden bereits im Protokollband zur 26. Sitzung des Arbeitskreises kostengünstige Passivhäuser untersucht. Das Kompaktgerät mit der Nutzung der Fortluft als Wärmequelle hat sich inzwischen zu einem der häufigsten Haustechniksysteme entwickelt, aber auch die Nutzung von Solewärmeübertragern und Erdsonden wird häufig in Verbindung mit einer Wärmepumpe als Wärmequelle eingesetzt.
AK 35 (21.03.2007): Wärmebrücken und Tragwerksplanung - die Grenzen des wärmebrückenfreien Konstruierens
Wärmebrücken entstehen überall dort, wo der reguläre Bauteilaufbau gestört wird. Das ist beispielsweise stets an Anschlüssen unterschiedlicher Bauteile der Fall, ebenso an Durchdringungen der wärmedämmenden Schicht. Von wärmebrückenfreiem Konstruieren spricht man, wenn eine Berechnung der Transmissionswärmeverluste mit Außenmaßen allein der Regelbauteile auf einen höheren Wärmeverlust führt als eine detaillierte Berücksichtigung aller Wärmebrückeneffekte. Wärmebrückenfreie Konstruktionen vereinfachen die Planung von Passivhäusern erheblich, da die Wärmebrücken bei der Erstellung der Energiebilanz nicht separat erfasst werden müssen. Wärmebrückenfreie Anschlussdetails führen außerdem zu insgesamt geringen Wärmeverlusten und machen vielfach den Passivhausstandard überhaupt erst erreichbar. Mit einer Wärmebrückenwirkung entsprechend dem Wärmebrückenzuschlag von 0,05 W/(m²K), wie ihn die Energieeinsparverordnung vorsieht, könnten keine Passivhäuser gebaut werden.
AK 36 (19.09.2007): Heizung mit Biobrennstoffen für Passivhäuser
Im Arbeitskreis 20 zu Versorgungstechniken im Passivhaus wurde ein Vergleich der Passivhaus-Versorgungsvarianten hinsichtlich des Primärenergiebedarfs aufgestellt. Dabei schneiden die Systeme mit Holz für die Wärmeerzeugung am besten ab. Neben der besonders günstigen CO2-Bilanz bieten Biobrennstoffe gerade für den Einsatz im Passivhaus noch eine Reihe weiterer Vorteile:
Aufgrund des extrem geringen Heizwärmebedarfs genügen relativ kleine Bevorratungsvolumina, Brennstofftransport und Lagerung werden unproblematisch im Vergleich zur Situation bei konventionellen Gebäuden. Grundkosten wie beim Erdgas fallen nicht an, die Versorgungssicherheit ist hoch.
AK 37 (05.12.2007): Optimierungsstrategien für Fensterbauart und Solarapertur unter gleichzeitiger Berücksichtigung von Tageslicht, Solargewinnen und Sommerklima
Die Fenster erfüllen im Passivhaus mehrere Aufgaben gleichzeitig: Sie sorgen nicht nur für Tageslicht und Ausblick, sie sind auch an der passiven Solarenergienutzung beteiligt, weisen gleichzeitig möglichst kleine Wärmeverluste auf und ermöglichen im Sommer große Luftwechselraten zur Auskühlung des Gebäudes. Durch die Fenster entstehen aber auch erhebliche sommerliche Solarlasten, die zur (jetzt unerwünschten) Erwärmung des Gebäudes beitragen.
AK 38 (26.02.2008): Heizsysteme im Passivhaus - Statistische Auswertung und Systemvergleich
Aufgrund der extrem geringen Heizlast und der geringen Heizwärmeverbräuche können neben den konventionellen Heizsystemen auch innovative Kleinleistungs-Wärmeerzeuger zum Einsatz kommen. Auf diesem Gebiet wurden in den letzten Jahren zunehmend Entwicklungen gestartet und teilweise bereits in realisierten Projekten erprobt. Das dynamische Wachstum im Bereich der Passivhaus-Neubauten lässt mit rund 6000 realisierten Wohneinheiten in diesem Standard allein in Deutschland bereits aufschlussreiche statistische Aussagen über die Beheizungsvarianten erwarten.
AK 39 (08.10.2008): Schrittweise Modernisierung mit Passivhaus-Komponenten
Erhebliche Einsparpotenziale im Heizwärmebereich bestehen im Gebäudebestand. Dies kommt nicht nur dem Klima- und Ressourcenschutz zugute sondern auch der Minderung der Kostenbelastung der privaten und öffentlichen Haushalte. Das Interesse am energieeffizienten Bauen und Modernisieren wächst mittlerweile rapide an. Die EU-Kommission hat den Passivhausstandard in ihrem "Aktionsplan für Energieeffizienz: Das Potenzial ausschöpfen" vom 19.10.2006 als "Vorrangige Maßnahme" mit aufgeführt.
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