Deutschland globaler Vorreiter beim Bau extrem energieeffizienter Häuser

­ Jubiläum: zehnte Passivhaustagung in Hannover
­ Großes internationales Interesse: Über die Hälfte der Teilnehmer kommt aus dem Ausland

Darmstadt/Hannover, 12. Mai 2006 – Deutschland ist der weltweit führende Forschungs- und Entwicklungsstandort in Hinblick auf die Energieeffizienz bei Häusern. Erneuter Ausdruck dieser Vorreiterrolle ist die zehnte Internationale Passivhaustagung, die am 19. und 20. Mai im Hannover Congress Centrum unter dem Leitmotiv „Zukunft aktiv gestalten“ stattfindet. Auf globaler Ebene kann keine andere Veranstaltung zum Thema Passivhaus mit einer höheren internationalen Beteiligung aufwarten. Die Veranstalter, das Passivhaus Institut in Darmstadt, der enercity-Fonds proKlima in Hannover und die Klimaschutzagentur Region Hannover, erwarten 600 bis 800 Teilnehmer – über die Hälfte davon aus den europäischen Nachbarländern sowie aus Nordamerika und Asien.

Das weltweite Interesse am Passivhauskonzept ist begründet: Ein Passivhaus benötigt, bei höherem Wohnkomfort, 90 Prozent weniger Heizenergie als ein Altbau. Eine extreme Einsparrate, die in mehreren wissenschaftlichen Untersuchungsreihen empirisch bestätigt wurde und von nationaler Bedeutung ist. Denn sogar im umweltbewussten Deutschland macht allein die Heizung immer noch ca. ein Drittel des gesamten einheimischen Energieverbrauchs aus – und damit mehr als der Verkehr. In weniger umweltbewussten oder kälteren Ländern liegt der Anteil daran noch höher.

Passivhaus-Ausstellung voll ausgebucht
In ihrem Jubiläumsjahr richtet sich die Passivhaustagung ausdrücklich auch an Besucher, die nur erste Informationen zum Passivhaus sammeln möchten. Gelegenheit dazu bietet die ebenfalls im Hannover Congress Centrum veranstaltete Passivhaus-Ausstellung mit 90 Ständen von bereits auf das Passivhaus spezialisierten Herstellern und Dienstleistern. Die starke Präsenz der kommerziellen Aussteller verdeutlicht die zunehmende ökonomische Bedeutung und das große volkswirtschaftliche Potenzial des Passivhausstandards. Die Ausstellung ist am Freitag, 19. Mai, von 9 bis 19 Uhr geöffnet und am Samstag, 20. Mai, von 9 bis 17 Uhr. Ein begleitendes Vortragsprogramm vermittelt Tipps aus der Praxis mit Beiträgen rund um die Themen Bauen, Modernisieren und Energiesparen. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

Weitere Informationen zu Tagung und Ausstellung stehen im Internet unter www.passivhaustagung.de und www.klimaschutz-hannover.de bereit.

Über das Passivhaus
Ein Passivhaus verbraucht 90 Prozent weniger Heizwärme als ein Haus im Baubestand und 75 Prozent weniger als ein durchschnittlicher Neubau – der Heizwärmebedarf eines Passivhauses liegt mit 15 Kilowattstunden je Quadratmeter Wohnfläche und Jahr um ein Vielfaches unter dem eines Niedrigenergiehauses. Gleichzeitig ist der Wohnkomfort in einem Passivhaus wesentlich höher. Anders als Standardgebäude, die viel Wärme verschwenden und deshalb aktiv beheizt werden müssen, nutzt das Passivhaus die in seinem Inneren vorhandenen Energiequellen wie zum Beispiel die Körperwärme von Personen oder einfallende Sonnenwärme – die Heizung wird dadurch grundlegend vereinfacht. Besondere Fenster und eine Hülle aus hochwirksamen Dämmpaketen in Außenwänden, Dach und Bodenplatte schließen die Wärme schützend ein. Für ständig frische Luft ohne Zugerscheinungen sorgt gleichzeitig eine Lüftungsanlage, in der ein hocheffizienter Wärmetauscher Wärmeverluste weitgehend verhindert.

Der Passivhausstandard wurde 1990 in deutsch-schwedischer Kooperation entwickelt und ist einer der wissenschaftlich am besten dokumentierten Baustandards weltweit. Er stellt mit wirtschaftlich attraktiven Mitteln nicht nur einen extrem niedrigen Energiebedarf sicher, sondern sorgt vor allem dafür, dass sich die Menschen im Passivhaus im Sommer wie im Winter überaus wohl fühlen. Allein in Deutschland wurden bereits über 6.000 Wohnungen, Büros, Schulen und andere Gebäude im Passivhaus-Standard gebaut.

Über das Passivhaus Institut
Das Passivhaus Institut wurde 1996 durch Dr. Wolfgang Feist als unabhängiges Forschungsinstitut gegründet. Hier arbeiten Physiker, Bau- und Maschinenbau-Ingenieure, Mathematiker und Umwelttechniker in der Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet hocheffizienter Energienutzung.

Das Passivhaus Institut berät und unterstützt bei der Planung von Passivhäusern sowie bei der Entwicklung und Optimierung von passivhausgeeigneten Komponenten, erstellt wissenschaftliche Gutachten und führt eine Qualitätssicherung bei Passivhäusern und passivhausgeeigneten Komponenten durch. Es ist Initiator der internationalen Passivhaustagung.

PRESSEKONTAKT:
Barbara Löbau
Rheinstr. 44/46
64283 Darmstadt
Tel.: 06151 / 82699-35
barbara.loebau@passiv.de

Folgende Illustrationen können in hoher Auflösung von dieser Web-Präsenz geladen werden:

Schema: In einem Passivhaus schließen besondere Fenster und eine Hülle aus hochwirksamen Dämmpaketen in Außenwänden, Dach und Bodenplatte die Wärme schützend ein. Für ständig frische Luft ohne Zugerscheinungen sorgt gleichzeitig eine Lüftungsanlage, in der ein hocheffizienter Wärmetauscher Wärmeverluste weitgehend verhindert. Die Fenster kann und darf man trotzdem öffnen. (Quelle: proKima Hannover)

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Foto: Montessori-Schule in Aufkirchen im Passivhausstandard. Architekt: Gernot Vallentin

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Foto: Zum Passivhaus modernisierter Altbau in Ludwigshafen (Städtische Wohnungsbaugesellschaft GAG). André Zaman berichtet über dieses Projekt auf der 10. Internationalen Passivhaustagung.

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Grafik: Das Passivhaus spart gegenüber dem durchschnittlichen Verbrauch 90 Prozent der Heizwärme ein. Das ist durch statistische Untersuchungen gesichert. (Quelle: Passivhausinstitut).

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