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Jubiläum: 10. Internationale
Passivhaustagung beginnt am 19. Mai in Hannover
Hannover, 8.05.2006. Nur noch wenige Tage sind es bis zur
Eröffnung der 10. Internationalen Passivhaustagung am 19. und
20. Mai 2006 im Hannover Congress Centrum (HCC). Passivhäuser
sind die Lösung für das Problem hoher Energiepreise weltweit,
denn sie brauchen nur etwa ein Zehntel der sonst üblichen Heiz-
oder Kühlenergie. Eine öffentlich zugängliche Ausstellung
zeigt, wie bei Neubau und Altbau-Modernisierung spürbar Energie
eingespart werden kann. Tagung und Ausstellung stehen unter dem
Motto „Zukunft aktiv gestalten“.
Die Veranstalter, das Passivhaus Institut (Darmstadt), der enercity-Fonds
proKlima (Hannover) und die Klimaschutzagentur Region Hannover,
erwarten 600 bis 800 Teilnehmer - insbesondere aus Deutschland und
den europäischen Nachbarländern aber auch von China
bis Kanada, von Weißrussland bis Chile.
„Gerade in Zeiten drastisch steigender Energiepreise wird
die effiziente Anwendung von Energie sehr wichtig“, sagt Dr.
Wolfgang Feist vom Passivhaus Institut, das schon die erste Tagung
initiiert hat und auf dem Gebiet der Energieeffizienz forscht. „Noch
vor 10 Jahren hat man uns nicht geglaubt, dass Häuser auch
mit weniger als einem Zehntel der Heizenergie durchschnittlicher
Altbauten auskommen können“, so Feist. Seit dieser Zeit
hat das Passivhauskonzept einen großen Markt erschlossen -
über 6.000 Wohnungen in diesem Standard wurden bereits bezogen.
Und nicht nur Wohnungen, auch Bürogebäude, Schulen, Kindergärten
und sogar Fabrikgebäude wurden schon erfolgreich als Passivhaus
gebaut. Sorgen um hohe Energiepreise müssen sich die Bewohner
von Passivhäusern nicht machen. Lagen die Heizkosten in solchen
Wohnungen vor Jahresfrist noch bei rund 100 Euro im Jahr, so würden
sie selbst bei einer weiteren Verdopplung der Energiepreise mit
200 Euro im Jahr immer noch bezahlbar bleiben. Viele Bewohner konventioneller
Häuser müssen solche Energiekosten dagegen monatlich tragen
- eine erhebliche Belastung.
„Umgesetzt werden müssen die Konzepte natürlich
lokal“ sagt Manfred Görg, Leiter der Geschäftsstelle
proKlima, und verweist auf erfolgreich realisierte Projekte in der
Region Hannover. So haben die Stadtwerke Hannover AG und ihr Klimaschutzfonds
im Rahmen des europäischen CEPHEUS-Projektes schon 1998 in
Zusammenarbeit mit einem Bauträger eine der ersten Passivhaussiedlungen
weltweit in Hannover errichtet. „Wir halten das Passivhaus
für eines der wichtigsten Konzepte. Inzwischen werden in der
Region Hannover mit Unterstützung durch den enercity-Fonds
sogar Altbauten mit Passivhaus-Komponenten modernisiert - damit
kommen immer mehr Hausbesitzer und Mieter in den Genuss dieser Technik
mit hohem Komfort und extrem geringen Energiekosten“, verdeutlicht
Görg. Bei der 10. Passivhaustagung engagiert sich proKlima
auch für die internationale Verbreitung. „Die Europäische
Union hat erkannt, dass die hoch effiziente Energienutzung zur Verringerung
der Abhängigkeit Europas von Energieimporten aus Krisengebieten
und natürlich zum Klimaschutz beitragen kann. Deshalb gibt
es das EU-Projekt PEP ('Promotion of European Passive Houses') zur
Weiterverbreitung des Passivhausstandards, zu dem die 10. Internationale
Passivhaustagung einen wichtigen Beitrag darstellt“, so der
proKlima-Chef.
Passivhaus-Ausstellung ergänzt Tagung
Wie gewohnt richtet sich die Tagung an Fachleute wie Architekten,
Ingenieure, Bauträger, Entwickler in der Bau- und Heizungswirtschaft
sowie Vertreter von Gebietskörperschaften. Die regionalen Veranstalter
legen in diesem Jahr aber auch besonderen Wert darauf, mit der begleitenden
Passivhaus-Ausstellung private Bauinteressenten zu erreichen: Sie
informiert über Produkte zur Wärmedämmung, Fenster,
Wohnungslüftung und energieeffiziente Heizungstechnik. Diese
Ausstellung findet ebenfalls am 19. und 20. Mai 2006 im HCC statt.
„Damit gibt es in Hannover erstmals eine Ausstellung, die
spezifisch auf das ganz besonders Energie sparende Bauen in der
Region Hannover ausgerichtet ist“, sagt Udo Sahling, Geschäftsführer
der Klimaschutzagentur. „Eine tolle Sache. Dem internationalen
Fachpublikum können wir zeigen, wie weit die Klimaschutzregion
Hannover schon gekommen ist und den Haus- und Wohnungsbesitzern,
wie man durch Energieeffizienz seinen Geldbeutel und gleichzeitig
die Umwelt schonen kann.“
Es wird sich also lohnen, diesen Termin vorzumerken. Die 10. Internationale
Passivhaustagung wird im Hannover Congress Centrum vom 19. bis 20.
Mai 2006 stattfinden. Nähere Informationen finden sich unter
www.passivhaustagung.de.
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