Arbeitsgruppe
VII:
Regionale Netzwerke für die Modernisierung
Der Energieverbrauch entsteht heute überwiegend
dezentral – die Versorgung wird dafür aus global zentralisierten
Quellen organisiert. Mit dem Passivhaus-Konzept wird erkennbar,
dass die Höhe des Energiebedarfs in hohem Maß durch intelligent
Technik der Energienutzung beeinflusst werden kann. Die Umsetzung
einer solchen erheblich verbesserten Energieeffizienz muss dort
erfolgen, wo der Energiebedarf entsteht – somit dezentral
in den Regionen.
Mit der Realisierung von Projekten zur gesteigerten Energieeffizienz
sind zugleich Investitionen in den Regionen verbunden. Dies ist
angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung sehr willkommen. Schon
aus diesem Grund haben sich in einigen Regionen in Deutschland und
Österreich Initiativen entwickelt, die eine verstärkte
Umsetzung von energetischen Gebäudemodernisierungen zum Ziel
haben.
Christian Stolte zeigt in seinem Beitrag „Potenziale
der energetischen Bestandsanierung mit Passivhauskomponenten. Erfahrungen
aus dem Modellvorhaben „Niedrigenergiehaus im Bestand“
der dena“ eine Übersicht über die
in Deutschland angestoßenen Projekte. Passivhauskomponenten
liefern auch in der Bestandsanierung einen maßgeblichen Beitrag
zur energetischen Verbesserung (in der folgenden Grafik mit "NEHB"
bezeichnet). Dadurch werden Wohnwert und die thermische Behaglichkeit
erhöht. Für Wohnungsgesellschaften steigert sich langfristig
die Vermietbarkeit und der Marktwert der Immobilie. Die Abhängigkeit
von steigenden Energiekosten wird reduziert.
Erich Maurer wird beispielhaft an der Region
Nürnberg erläutern, wie sich eine verstärkte Umsetzung
mobilisieren lässt: „Forschungsvorhaben
EnergieRegion Faktor10“. Dieses Projektteam
führt im Rahmen des zweijährigen Forschungsvorhabens an
verschiedenen Beispielobjekten eine Optimierung von Komponenten,
Schnittstellen und des Baustellenablaufs durch. Dadurch werden hohe
Standards zu möglichst günstigen Kosten realisiert. Ziel
ist es, die energierelevante Mehrkosten einer Faktor-10-Sanierung
im Vergleich zu EnEV auf 100 €/m² zu begrenzen.
Günter Lang zeigt in seinem Beitrag
„Das Passivhaus erfolgreich
vernetzen“ die Erfolge in Österreich.
Ausgehend von der Gründung der IG Passivhaus Vorarlberg im
Jahr 2001 sind mittlerweile 6 regionale Interessensgemeinschaften
in 8 Bundesländern mit insgesamt rund 190 Mitgliedsbetrieben
koordiniert durch den Dachverband IG Passivhaus Österreich
für das Passivhaus aktiv. Durch das gemeinsame Auftreten ist
die junge Passivhausszene in der Öffentlichkeit permanent präsent
und organisiert Österreichweit in allen Regionen vor Ort Öffentlichkeitsarbeit,
Weiterbildungs- und Informationsveranstaltungen. Die Durchführung
von Forschungsprojekten, speziell im Rahmen der Programmlinie „Haus
der Zukunft“ bilden dabei weitere wichtige Impulse.
Martin Sambale zeigt in seinem Beitrag „beratung
– partner – umsetzung“ die Strategie
auf breiter Ebene im Allgäu auf. Das energieoptimierte Bauen
und Sanieren wird im Allgäu von "eza!" intensiv durch
einen Mix verschiedener Aktivitäten und Dienstleistungen sehr
erfolgreich vorangetrieben. Ein inhaltlicher Schwerpunkt lag dabei
auf den Themen Passivhaus und Faktor 10-Sanierungen. Insgesamt konnten
durch diese Arbeit in den Jahren 2001 bis 2004 knapp 55 Millionen
Euro an zusätzlichen Investitionen angestoßen werden.
„Global denken – konkret
handeln“ in diesem Plenarbeitrag von Manfred
Görg wird der Ansatz der regionalen Initiativen am Beispiel
der Klimaschutzregion Hannover illustriert. Die Verfügbarkeit
von Passivhaus-Komponenten liefert dazu die technischen und wirtschaftlichen
Voraussetzungen. Nur eine an den künftigen Erfordernissen orientierte
und daher weitgehende energetische Modernisierung wird den Anforderungen
an eine nachhaltige Entwicklung gerecht.
Stand der Vorbereitungen zur 10. Passiv-Haus
Tagung in Hannover
im Febr. 2006: Veröffentlichung
des Tagungsprogramms
(PDF)
31.03.2006:
(verlängert!) Letzter Anmeldetermin mit Frühanmelder-Vergünstigung
19. / 20.05.2006 10.
Passivhaustagung HCC Hannover sowie begleitende Passivhausmesse
mit Herstellerforum
21.05.205 Exkursion zu gebauten Passivhäusern
und Modernisierungen in der Region Hannover
(aktualisiert:
21.03.2006 © Passivhaus Institut; unveränderte
Wiedergabe unter Angabe der Quelle gestattet)
Das PHI ist
nicht verantwortlich für die Inhalte externer Links. Von rechtlich
oder ethisch und inhaltlich nicht korrekten Ausführungen, wenn
Sie in verlinkten Seiten enthalten sein sollten, distanzieren wir
uns ausdrücklich. Für den Inhalt der verlinkten Seite
sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Passivhaus
Institut, Dr. Wolfgang Feist. mail@passiv.de. |