Die
Modernisierung des Altbaubestandes ist die wichtigste Zukunftsaufgabe
im Bausektor. Das betonen inzwischen alle Beteiligten, von der Politik
über die Wohnungsunternehmen bis zu Bauhandwerk und Bauindustrie.
Und es ist richtig: Es beteht ein bedeutender Renovierungsstau.
Worüber jedoch heute
keinesfalls Einigkeit besteht, das ist das erforderliche Qualitätsniveau
der längst überfälligen Erneuerung der Fassaden,
Fenster und haustechnischen Anlagen. Noch immer glaubt die Mehrzahl
der Eigentümer, es müsse mit einem Neuanstrich des Putzes
und einem Auswechseln des Uralt-Brenners am Heizkessel getan sein.
Aber selbst bei den Fachleuten aus Bauphysik und Heizungstechnik
gibt es eine unverständliche Tendenz zur Selbstbeschränkung
bzgl. der Qualität bei der Modernisierung auf ein bescheidenes
Mittelmaß.
Dabei ist schon lange
klar, dass auf
diesem Gebiet gerade das Mittelmaß die denkbar schlechteste
Alternative darstellt: Ein wirklich schlecht gedämmtes Gebäude
kann man bei steigendem Leidensdruck (Energiepreis) irgendwann dann
doch vernünftig wärmedämmen - und auch eine alte
Heizanlage mit übermäßigen Verlusten auszuwechseln,
das lohnt in jedem Fall den Aufwand. Bei einem mittelmäßigen
Standard lohnt sich das auch künftig wegen der hohen Fixkosten
nicht. Deshalb ist es so entscheidend, die Gelegenheiten nicht verstreichen
zu lassen und immer gleich das für
die Zukunft Optimale umzusetzen:
- Eberhard Jochem
hat bereits auf der 9. Passivhaustagung gezeigt, weshalb Eigentümer
gut beraten sind, die Ökonomie
von Maßnahmen richtig zu berechnen. Investitionen in
gute Energieeffizienz sind nämlich heute einzelwirtschaftlich
attraktiv. Durch die sehr günstigen Förderkredite seitens
der KfW-Förderbank mehr als je zuvor.
- Die Devise bei Neubau
und Modernisierung heißt "wenn
schon, denn schon". Gebäudehüllen
sind langlebige Wirtschaftsgüter; eine heute unterlassene
qualitative Verbesserung wird den Eigentümer noch jahrzehntelang
schmerzen. Schon jetzt gibt es nicht wenige Bauherren, die sich
heute darüber ärgern, beim Neubau oder der Renovierung
zwar viel Geld ausgegeben, aber nur eine mäßige Energieffizienz
erreicht zu haben.
- Mark Zimmermann
(EMPA, Dübendorf, Schweiz), hat auf der 10. Passivhaustagung
gezeigt, dass mit Zielvorgaben, die den Passivhausstandard für
den Neubau nicht erreichen, eine nachhaltige Entwicklung kaum
zu erreichen ist. Und selbst der Passivhausstandard allein reicht
noch nicht; er bietet aber eine gute Grundlage. Das gilt auch
für die entsprechenden Komponenten im Bestand.
- Burkhard Schulze
Darup hat
den Umbau zahlreicher Altbauten nach der Zielsetzung "Faktor
10" begleitet und dabei wichtige Erfahrungen
zur Wirtschaftlichkeit und zu Strategien für die weitere
Umsetzung beigetragen.
Die zuletzt genannten
Fachleute sind
Mitglieder des Tagungsbeirates. Arbeitsgruppen der 12 Passivhaustagung
haben sich eingehend mit dem Thema der Bestandssanierung befasst.
Die entscheidenden Schritte
zur Energieeinsparung auch bei bestehenden Gebäuden sind:
Es sind genau die Maßnahmen, die sich
auch beim energieeffizienten Neubau bewährt haben. Dank der
Entwicklung der besonders energiesparenden Komponenten für
den Passivhaus-Neubau stehen diese jetzt auch für den Einsatz
in Altbauten zur Verfügung - und können dort 75% bis über
90% Energie einsparen.

So hoch ist das Energiesparpotential
durch den Einsatz von Passivhaus-Komponenten: Ganz links
ein unsanierter Altbau mit einem Heizenergieverbrauch um 240 kWh/(m²a).
Ganz rechts: Bei konsequenter Sanierung mit Passivhaus
Komponenten sinkt der Verbrauch auf etwa ein Zehntel (daher "Faktor 10");
das wurde in ausgeführten Demonstrationsprojekten nachgewiesen
(vgl. die Bilder auf der linken Seite). Aber auch, wenn nur eine
Innendämmung möglich ist, ansonsten aber Passivhaus-Komponenten
zum Einsatz kommen, sind immer noch 75% Energieeinsparung "drin".
Worauf es ankommt: Bei jeder Einzelmaßnahme
zukunftsorientiert das Richtige machen - die heute besten marktgängigen
Komponenten sind für die Zukunft gerade eben gut genug.
Hier
finden Sie mehr Informationen zu den Fragen "Warum hohe
Energieeffizienz? Reicht nicht auch schon ein weniger ehrgeiziger
Standard?"
Hier
finden Sie mehr Informationen zur Modernisierung mit konkreten
Beispielen.
Hier
finden Sie weitere Beispiele für gelungene Modernisierungen
mit Passivhaus-Komponenten.
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Passiv Haus Konferenz.
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(aktualisiert:
18.08.2007 Autor Wolfgang Feist © Passivhaus
Institut; unveränderte Wiedergabe unter Angabe der Quelle gestattet) |