Haus passiv - Architektur
offensiv
Das ist das Motto von
Prof. Helmut Bott, der selbstbewusst den Architekturauftrag
formuliert:
"Es gibt sicher
nur ganz wenige Beispiele in der Technikgeschichte der letzten Jahrzehnte,
bei der mit so geringem Einsatz von Forschungsmitteln so schnell
und so effektive Ergebnisse erzielt werden konnten wie bei der Entwicklungsarbeit
für das Passivhauskonzept. ...
In dem Maße, wie
die Grundkenntnisse und die Erfahrungen mit Passivhäusern wachsen,
wie auch die Planungssoftware vereinfacht und benutzerfreundlicher
wird, sind wir langsam an dem Punkt angekommen, über die Beherrschung
der technischen Notwendigkeiten hinaus, auf Grundfragen der Architektur
zurückzukommen. ...
Architektur ist über
die Dimensionen der Funktion und der Technik hinaus auch Baukultur.
Sie hat eine ästhetische, eine kulturelle gesellschaftliche
Aufgabe. ...
Die Passivhausarchitektur
muss, wenn ihr wirklich ein entscheidender Durchbruch auch in der
Architekturszene gelingen soll, in die Entwurfsoffensive gehen.
...
Ich erwarte, dass ein
Gebäude davon erzählt, wie es erdacht, organisiert und
konstruiert ist. Und das ist mehr als die einfache Darstellung seines
Konstruktionssystems. In der Architekturtheorie wird hierzu manchmal
der Begriff der Tektonik benutzt. ...."
Prof. Helmut
Krapmeier charakterisiert den Entwicklungsstand: "Eine
bunte Palette von Passivhäusern präsentiert sich heute
den Bau- und Kaufwilligen: Passivhäuser, die sich von anderen
Häusern rein äußerlich überhaupt nicht unterscheiden.
Aber auch Passivhäuser, die sich architektonisch bewusst vom
Üblichen abheben und sofort vom ziellos umherwandernden Auge
entdeckt werden. Häuser, die von Architekturgazetten gierig
aufgegriffen werden, weil sie ungewöhnlich, weil sie exklusiv
sind."
Weiter beleuchtet er
die Situation in Österreich: "Pionierphasen sind gekennzeichnet
von einem hohen Engagement der Firmen, von einer Begeisterung für
die neue Idee. Umgeben von kritischen Beobachtern, neugierigen Skeptikern
werden von den Pionieren hunderte, tausende Stunden eingesetzt,
um die Informationen aus der Praxis und aus den wissenschaftlichen
Untersuchungen weiter zu geben. Damit diese Phase effizienter ablaufen
kann, haben sich in Österreich Planer, Bauträger, Produzenten
und Handwerker zu Interessensgemeinschaften zusammen geschlossen.
Nach der ersten Gründung der IG Passivhaus Vorarlberg im Jahr
2000 gibt es mittlerweile die IG Passivhaus Oberösterreich
und die IG Passivhaus Ost (für die Bundesländer Niederösterreich,
Wien und das nördliche Burgenland). In den anderen Bundesländern
sind entsprechende Interessensgemeinschaften in Gründung."
(veröffentlicht:
29.01.2003 © Passivhaus Institut; unveränderte
Wiedergabe unter Angabe der Quelle gestattet)
Mehr
über die Passivhaustagung: www.passivhaustagung.de.
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