100% Wachstum beim Bau von Passivhäusern
Bild 1: Die bewohnten Wohneinheiten in Passivhäusern haben seit 1998 jährlich um 100% zugenommen (Quelle: Arbeitskreis kostengünstige Passivhäuser, AK 21).

 Heizwärme-Einsparung über 75%
Bild 2: Die Heizwärmeeinsparung durch das Passivhaus-Konzept beträgt mehr als 75% selbst gegenüber neuen Niedrigenergiehäusern (aus dem neuen Faltblatt des Arbeitskreises kostengünstige Passivhäuser).

 Passivhaus Siedlung in Stuttgart
Bild 3: Passivhaussiedlung Stuttgart Feuerbach (52 Häuser; Architekten: R&H Rudolf).

Heizwärmeverbrauch ist extrem niedrig
Bild 4: Gemessene Heizwärmeverbrauchswerte im Durchschnitt der Passivhaussiedlung Kronsberg (Architektur: Grenz&Rasch; Quelle: Peper et al: Endbericht Passivhaussiedlung Hannover Kronsberg)

 Passivhaus Bürogebäude Cölbe
Bild 5: Passivhaus-Bürogebäude der Firma Wagner&Co. in Cölbe. Messungen zeigen, dass hier im Winter wie im Sommer behagliche Temperaturen herrschen.

Bewährt sich die Passivhaustechnik in der Umsetzung?

Arbeitsgruppe I: Ergebnisse – Erfahrungen - Analysen

Über 2700 Wohneinheiten mit Passivhausstandard hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau in den vergangenen Jahren gefördert (Bild 1). Damit hat das Passivhaus innerhalb weniger Jahre den Sprung aus der Demonstrationsphase in einen größeren Markt geschafft. Für einen Baustandard, der zu weniger als einem Viertel des Heizenergieverbrauches im Vergleich zu heutigen Neubauten führt, ist dies eine beachtliche Leistung (Bild 2). Die Wachstumstendenz ist, trotz ungünstiger Rahmenbedingungen beim Neubau in Deutschland, ungebrochen. Um mehr als 100% pro Jahr hat die Zahl der Wohnungen in Passivhäusern in den Jahren 1998 bis 2002 zugenommen.

Bei der großen Zahl der bereits genutzten Passivhäuser kann man zu Recht fundierte Ergebnisse bezüglich Energieverbrauch, thermischer Behaglichkeit und bauphysikalischer Qualität erwarten. Tatsächlich waren bedeutend mehr Passivhäuser Gegenstand einer wissenschaftlichen Messauswertung als Gebäude bei jedem anderen Baustandard. Aus der großen Zahl der neuen Ergebnisse hat der wissenschaftliche Tagungsbeirat einige typische Felduntersuchungen für die Diskussion in der Arbeitsgruppe ausgewählt; weitere Projektergebnisse werden in Posterbeiträgen vorgestellt.

Eine ganze Siedlung mit 52 Passivhäusern ist in Stuttgart-Feuerbach vom Architekturbüro Rudolf geplant und gebaut worden (Bild 3). In diesen Massivbauten werden Haustechnik-Kompaktgeräte eingesetzt. Dieses Konzept lässt die Vorzüge des Passivhaus-Konzeptes voll zur Geltung kommen: Das Lüftungszentralgerät mit einer kleinen Wärmepumpe übernimmt Heizung und Warmwasserbereitung gleich mit. Das Fraunhofer Institut für Bauphysik hat in dieser Siedlung die Begleitforschung durchgeführt und die Energieverbräuche gemessen. Johann Reiß stellt auf der Tagung die Auswertungen vor und wird zeigen, ob sich die Erwartungen erfüllt haben.

Martin Ploß präsentiert Ergebnisse aus dem Passivhaus-Forschungsprojekt in Kaiserslautern: Zwei Passivhauszeilen mit je sechs Wohneinheiten in unterschiedlichen Holzbau-Varianten wurden untersucht. Geheizt wird hier mit Erdgas und solarer Unterstützung. Wie stellen sich die Verbrauchswerte im Vergleich zum Massivbau und zu den Wärmepumpen-Kompaktgeräten dar? Gibt es Besonderheiten beim Passivhaus in Holzbauweise? Wie steht es um die Behaglichkeit im Winter und im Sommer?

Wer weniger Energie verbraucht - verbraucht der auch weniger erneuerbare Energie? Karsten Voss vom Fraunhofer Institut für solare Energiesysteme hat den Beitrag erneuerbarer Energien im Passivhaus analysiert.

Immer wieder geistert die Mär von der sommerlichen Überhitzung gut gedämmter Häuser durch die Welt - insbesondere bei den Bürogebäuden scheinen selbst Fachleute hier ein Problem erkennen zu wollen. Dank des ersten Passiv-Bürogebäudes in Cölbe (Architekt Stamm, Bauherr Wagner&Co., Bild 5) gibt es hierzu ebenfalls belastbare Messergebnisse. Jürgen Schnieders wird die Wirksamkeit der Nachtkühlung im Vergleich zwischen Simulation und Messergebnissen präsentieren.

(veröffentlicht: 05.01.2003   © Passivhaus Institut; unveränderte Wiedergabe unter Angabe der Quelle gestattet)

Frühere Meldungen:

30.12.02 +++ Wärmedämmung von Passivhäusern  +++

24.12.02 +++ Passivhauslüftung - höchste Effizienz ist unverzichtbar +++

16.12.02 +++ Passivhausfenster - höchste Qualität +++

10.12.02 +++ Begleitausstellung zur 7. Passivhaustagung +++

25.11.02 +++ Staatssekretär Baake zum Passivhaus +++

18.11.02 +++ Passivhaus erfolgreich           +++

08.11.02 +++ Bestwerte bei Luftdichtheit      +++

15.10.02 +++ Tagungsbeirat hat entschieden+++