Passivhaus Pinasberg Südansicht

Bild 1: Passivhaus Pinnasberg - in herausragender Lage an der Elbe, eines der Projekte, die im Bau besichtigt werden können (Vortrag: Reinig/Otte/Hahn), Preisträger im Hamburger Passivhaus-Wettbewerb (vgl. Vortrag von Frau Walberg, s.u.)

 Passivhaus - Sitz von eza!
 
Bild 2: Der Sitz des Energie- und Umweltzentrums Allgäu "eza!" in Kempten - ein zum Passivhaus modernisiertes Haus im Bestand.
 Passivhaus Hamburg Rosenstr. Gartenansicht
Bild 3: Erster Preis im Passivhaus Wettbewerb Hamburg: Projekt Paul-Rosen-Straße (Gartenseite) in Hamburg St. Pauli (tmp-Architekten)


 Passivhaus Hamburg Telemannstr

 Passivhaus Hamburg Pinguin-Villa
Bild 4: Erhielten Preise im Hamburger Wettbewerb: Projekt Telemanstraße (oben, Architekten Dittert und Reumschüssel) und Pinguin-Villa (unten, Architekten Werner und Nils Feldsien).

Wie bewähren sich Passivhauskomponenten am Markt?

Arbeitsgruppe X beleuchtet die Entwicklung am Markt. Wie lassen sich Planungs- und Baukosten für Passivhäuser optimieren? Der gemeinsame Vortrag des Architekten Klaus Joachim Reinig mit Haustechniker Joachim Otte und Generalunternehmer Harro Hahn verspricht interessante Erkenntnisse. Ausgehend vom Hamburger Projekt Pinnasberg sollen u.a. die realen Mehrkosten für Passivhäuser dieser Größenordnung (20 Wohnungen, 8 Geschosse, Keller, Garage - Bild 1) bewertet und die aktuelle Marktsituation und Markttransparenz für Passivhausbauteile aus Sicht eines Bauunternehmers dargestellt werden.

Den Netzwerkgedanken für das energieeffiziente Bauen zu nützen, ist Ziel des Energie- & Umweltzentrums Allgäu, kurz "eza!". Martin Sambale zeigt wie das mit 30 Energieberatungsstellen im Allgäu und 35 freien Mitarbeitern als eza!-Energieberater funktioniert. Zur Ergänzung der Energieberatung und zur verstärkten Förderung der Umsetzung wird zur Zeit das Netzwerk eza!-Partner aufgebaut. Ganz nebenbei - das eza!-Zentrum wirkt in einem zum Passivhaus aufgerüsteten Altbau; Jochen Schurr stellt dieses Gebäude in Arbeitsgruppe XI vor (Bild 2).

Förderprogramme können mehr sein als das übliche Preisverfahren. Wie sich Wissenstransfer und Öffentlichkeitswirkung integrieren lassen, zeigt Kerstin Walberg an Hand des Hamburger Passivhaus Wettbewerbes 2001 / 2002 (Bild 3). Einige der preisgekrönten Projekte aus diesem Wettbewerb werden von den Architekten auf der Tagung vorgestellt. Auf der Besichtigungstour am Sonntag, den 23.02., können die Baustellen besucht werden.

Was kosten Passivhausfenster? Stefan Hutter und Helmut Schöberl bieten eine Marktübersicht über erhältliche Produkte und aktuelle Preise, wobei sie auch Einsparpotentiale quantifizieren; die Ergebnisse werden zur Diskussion herausfordern. In ihrem Vortrag werden sie zudem Vorschläge für kostenoptimierte Ausschreibungen darstellen.

Welche Planungshilfen stehen dem Architekten und Fachingenieur zur Verfügung?

Reichlich komplex ist die Berechnung nach den neuen Normen im Umfeld der EnEV. Passivhäuser sollen sich jedoch mit vertretbarem Aufwand planen und realisieren lassen. Das Passivhaus Institut stellt daher sein umfassendes, über Jahre gesammeltes Know-how in einfach handhabbaren Projektierungswerkzeugen zur Verfügung, die Zug um Zug ausgebaut werden. In Arbeitsguppe XII werden einige neue Werkzeuge vorgestellt.

Die von Enikö Baffia vorgestellte Excel-Arbeitsmappe PH KOSTEN begreift sich als Ergänzung des Passivhaus Projektierungs Pakets (PHPP). Basierend auf DIN 276 erlaubt sie einen Kostenvergleich von Planungsvarianten in direkter Verbindung mit den im PHPP ermittelten Flächen. Vordefinierte, vom Nutzer erweiterbare Kostendatenbanken ermöglichen eine fundierte Kostenoptimierung.

Der Aufwand, der zur Umsetzung des Passivhausstandards erforderlich ist, wird stets durch die Verschattungssituation mitbestimmt. Wichtige Informationen hierzu liefert der Vortrag von Rainer Vallentin und Martin Such „Fenster und Verschattung“. Dort wird erläutert, wie vereinfachte Verfahren zur Verschattungsberechnung auf komplizierte Verschattungssituationen angewandt werden können.

Ein weiterer Vortrag von Martin Such beleuchtet das Thema Wärmebrücken. Für Passivhäuser typische Anschlussdetails aus der täglichen Planungspraxis werden erläutert. Außerdem soll definiert werden, worauf bei der Dokumentation von Wärmebrückenberechnungen geachtet werden muss, damit der Planer die Ergebnisse korrekt verwenden kann.

Mehr grundsätzlich orientiert ist der Wärmebrückenvortrag von Klaus Krec. Hier wird diskutiert, inwieweit die übliche Aufteilung der Gebäudehülle in Regelbauteile und Wärmebrücken den realen Verhältnissen gerecht wird. Der derzeitige Stand der Technik bei der Wärmebrückenanalyse und in Zukunft mögliche Weiterentwicklungen werden dargestellt.

Die Sitzung wird abgerundet durch die Präsentation von PRIMERO-Licht durch Andreas Lahme. Mit diesem Programm können insbesondere der Strombedarf für Beleuchtung in Nichtwohngebäuden reduziert und die Aufenthaltsqualität verbessert werden.

(veröffentlicht: 27.01.2003   © Passivhaus Institut; unveränderte Wiedergabe unter Angabe der Quelle gestattet)

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