Wie
bewähren sich Passivhauskomponenten am Markt?
Arbeitsgruppe X beleuchtet
die Entwicklung am Markt. Wie lassen sich Planungs- und Baukosten
für Passivhäuser optimieren? Der gemeinsame Vortrag des
Architekten Klaus Joachim Reinig mit Haustechniker
Joachim Otte und Generalunternehmer Harro
Hahn verspricht interessante Erkenntnisse. Ausgehend vom
Hamburger Projekt Pinnasberg sollen u.a. die realen Mehrkosten für
Passivhäuser dieser Größenordnung (20 Wohnungen,
8 Geschosse, Keller, Garage - Bild 1) bewertet und die aktuelle
Marktsituation und Markttransparenz für Passivhausbauteile
aus Sicht eines Bauunternehmers dargestellt werden.
Den Netzwerkgedanken
für das energieeffiziente Bauen zu nützen, ist Ziel des
Energie- & Umweltzentrums Allgäu, kurz "eza!".
Martin Sambale zeigt wie das mit 30 Energieberatungsstellen
im Allgäu und 35 freien Mitarbeitern als eza!-Energieberater
funktioniert. Zur Ergänzung der Energieberatung und zur verstärkten
Förderung der Umsetzung wird zur Zeit das Netzwerk eza!-Partner
aufgebaut. Ganz nebenbei - das eza!-Zentrum wirkt in einem zum Passivhaus
aufgerüsteten Altbau; Jochen Schurr stellt dieses Gebäude
in Arbeitsgruppe XI vor (Bild 2).
Förderprogramme
können mehr sein als das übliche Preisverfahren. Wie sich
Wissenstransfer und Öffentlichkeitswirkung integrieren lassen,
zeigt Kerstin Walberg an Hand des Hamburger Passivhaus
Wettbewerbes 2001 / 2002 (Bild 3). Einige der preisgekrönten
Projekte aus diesem Wettbewerb werden von den Architekten auf der
Tagung vorgestellt. Auf der Besichtigungstour am Sonntag, den 23.02.,
können die Baustellen besucht werden.
Was kosten Passivhausfenster?
Stefan Hutter und Helmut Schöberl
bieten eine Marktübersicht über erhältliche Produkte
und aktuelle Preise, wobei sie auch Einsparpotentiale quantifizieren;
die Ergebnisse werden zur Diskussion herausfordern. In ihrem Vortrag
werden sie zudem Vorschläge für kostenoptimierte Ausschreibungen
darstellen.
Welche
Planungshilfen stehen dem Architekten und Fachingenieur zur Verfügung?
Reichlich komplex ist
die Berechnung nach den neuen Normen im Umfeld der EnEV. Passivhäuser
sollen sich jedoch mit vertretbarem Aufwand planen und realisieren
lassen. Das Passivhaus Institut stellt daher sein umfassendes, über
Jahre gesammeltes Know-how in einfach handhabbaren Projektierungswerkzeugen
zur Verfügung, die Zug um Zug ausgebaut werden. In Arbeitsguppe
XII werden einige neue Werkzeuge vorgestellt.
Die von Enikö
Baffia vorgestellte Excel-Arbeitsmappe PH KOSTEN begreift
sich als Ergänzung des Passivhaus Projektierungs Pakets (PHPP).
Basierend auf DIN 276 erlaubt sie einen Kostenvergleich von Planungsvarianten
in direkter Verbindung mit den im PHPP ermittelten Flächen.
Vordefinierte, vom Nutzer erweiterbare Kostendatenbanken ermöglichen
eine fundierte Kostenoptimierung.
Der Aufwand, der zur
Umsetzung des Passivhausstandards erforderlich ist, wird stets durch
die Verschattungssituation mitbestimmt. Wichtige Informationen hierzu
liefert der Vortrag von Rainer Vallentin und Martin
Such „Fenster und Verschattung“. Dort wird
erläutert, wie vereinfachte Verfahren zur Verschattungsberechnung
auf komplizierte Verschattungssituationen angewandt werden können.
Ein weiterer Vortrag
von Martin Such beleuchtet das Thema Wärmebrücken.
Für Passivhäuser typische Anschlussdetails aus der täglichen
Planungspraxis werden erläutert. Außerdem soll definiert
werden, worauf bei der Dokumentation von Wärmebrückenberechnungen
geachtet werden muss, damit der Planer die Ergebnisse korrekt verwenden
kann.
Mehr grundsätzlich
orientiert ist der Wärmebrückenvortrag von Klaus
Krec. Hier wird diskutiert, inwieweit die übliche
Aufteilung der Gebäudehülle in Regelbauteile und Wärmebrücken
den realen Verhältnissen gerecht wird. Der derzeitige Stand
der Technik bei der Wärmebrückenanalyse und in Zukunft
mögliche Weiterentwicklungen werden dargestellt.
Die Sitzung wird abgerundet
durch die Präsentation von PRIMERO-Licht durch Andreas
Lahme. Mit diesem Programm können insbesondere der
Strombedarf für Beleuchtung in Nichtwohngebäuden reduziert
und die Aufenthaltsqualität verbessert werden.
(veröffentlicht:
27.01.2003 © Passivhaus Institut; unveränderte
Wiedergabe unter Angabe der Quelle gestattet)
Frühere Meldungen:
20.01.03
+++ Wie fühlen sich die Bewohner? +++
13.01.03
+++ Fortschritte bei der Passivhaus-Versorgungstechnik +++
11.01.03
+++ Passivhaus-Baupraxis im Wohnungs- und Nichtwohnungsbau +++
05.01.03
+++ Bewährt sich die Passivhaustechnik in der Umsetzung? +++
30.12.02
+++ Wärmedämmung von Passivhäusern +++
24.12.02
+++ Passivhauslüftung - höchste Effizienz ist unverzichtbar +++
16.12.02
+++ Passivhausfenster - höchste Qualität +++
10.12.02
+++ Begleitausstellung zur 7. Passivhaustagung +++
25.11.02
+++ Staatssekretär Baake zum Passivhaus +++
18.11.02
+++ Passivhaus erfolgreich +++
08.11.02
+++ Bestwerte bei Luftdichtheit +++
15.10.02
+++ Tagungsbeirat hat entschieden+++ |