Bestwerte
bei der Luftdichtheit von Passivhäusern
Zur Einordnung
Bis in die neunziger Jahre waren Neubauten in
Deutschland eher "undicht": n50-Leckageraten
lagen zwischen 4 und 10 h-1. Probleme
mit Zugerscheinungen und Bauschäden bleiben da nicht aus.
Mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) vom
01.02.2001 wurde in Deutschland erstmals ein Zielwert für künftige
Gebäude vorgegeben: Ohne Lüftungsanlagen sollen 3 h-1,
mit Wohnungslüftung 1,5 h-1
nicht überschritten werden.
Bei Passivhäusern werden regelmäßig
weit bessere Werte erreicht. Aktuell hat das Passivhaus Institut
Gebäudedichtheitsprüfungen bei wegweisenden Projekten
durchgeführt:
Turnhalle in München-Unterschleißheim
Die Architekten Pfletscher und Steffan haben
diese Einfachturnhalle mit 1000 m² Grundfläche im Passivhausstandard
für den Landkreis München und die Stadt Unterschleißheim
gebaut. Das Passivhaus Institut (PHI) hat den Bau wissenschaftlich
begleitet. Nahezu sensationell ist das Ergebnis des Drucktests:
n50 < 0,1 h-1.
Wohnen bei St. Jakob in Frankfurt Bockenheim
19 familienfreundliche Wohnungen mit Passivhausstandard
hat die Frankfurter Aufbau AG (FAAG) in der Grempstraße errichten
lassen. Das Planungsbüro "faktor 10" hat die fünfgeschossigen
Gebäude in Rekordzeit realisiert. Auch bei diesen Wohnungen
in Mischbauweise zeigen die Messungen des PHI Top-n50-Werte
zwischen 0,2 und 0,45 h-1.
Informationen zur Luftdichtheit auf
der 7. Passivhaustagung:
Detailliert dokumentierte Bauprojekte mit Angaben
zu den verwendeten Materialien für die luftdichte Hülle
und über die Ausführung der Anschlüsse zeigt die
umfangreiche Posterausstellung. Fachdokumentationen mit Detailzeichnungen
und Messergebnissen sind z.B. am Stand des Passivhaus Institutes
einsehbar und erhältlich.
Auf der Ausstellung zeigen Hersteller spezifische
Produkte für die sichere und dauerhafte Ausführung von
luftdichten Gebäudehüllen. Hier gibt es Neuheiten, die
viel Arbeit sparen.
"Gewusst wie" ist entscheidend für
das wirtschaftliche Bauen. Qualitätssicherer mit jahrelanger
Praxiserfahrung präsentieren ihr Knowhow - damit Tagungsteilnehmer
und Ausstellungsbesucher von den guten Ergebnissen profitieren.
Wozu ist eine so perfekte Luftdichtheit
eigentlich gut?
Eine häufig gestellte Frage: "Da machen
Sie die Häuser erst dicht und müssen dann eine Lüftungsanlage
einbauen. Ist das denn sinnvoll?"
Die klare Antwort lautet: Ja, aus vielen Gründen.
- Auch in undichten Häuser funktioniert
die Lufterneuerung nicht von selbst. Die natürlichen Antriebskräfte
schwanken zu stark.
- So undicht, wie es für eine einigermaßen
ausreichende Lufterneuerung nötig wäre, wird schon lange
nicht mehr gebaut: Kein Bewohner ist bereit, die dann bei Wind
auftretenden Zugerscheinungen zu akzeptieren.
- Undichtheiten werden sehr häufig von
innen nach außen durchströmt. Dabei können große
Mengen Wasserdampf in der Fuge kondensieren. Schwere Bauschäden
sind die Folge.
- Mit einer Komfortlüftungsanlage läßt
sich die Luftmenge gerade so einstellen, wie es für Gesundheit
und Wohlbefinden erwünscht ist.
- Mit einer Komfortlüftungsanlage mit
passivhausgeeigneter Wärmerückgewinnung wird um mindestens
einen Faktor 4 energiesparender gelüftet als mit unkontrollierter
Fugenlüftung.
Wir haben nur die wichtigsten Punkte genannt.
Eine ausführlichere Darstellung findet man z.B. auf den Internetseiten
www.luftdicht.de,
www.blowerdoor.de
und
www.flib.de.
(aktualisiert:
24.11.2002 © Passivhaus Institut; unveränderte
Wiedergabe unter Angabe der Quelle gestattet)
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