Wärmedämmung ist die wichtigste Maßnahme, mit der
in Gebäuden viel Energie
gespart werden kann. Gleichzeitig wird der Komfort
erhöht und der Bautenschutz
verbessert. Das ergibt sich dadurch, dass eine gut gedämmte
Konstruktion an der inneren Oberfläche warm und deshalb auch
trocken bleibt. Guter Wärmeschutz ist tausendfach erbrobt und
hat sich hervorrragend bewährt.
Der gute Wärmeschutz
ist deshalb auch der entscheidende Schlüssel zur Funktion des Passivhauses.
Jedes Passivhaus ist ein konkreter Beweis für die Wirksamkeit
von Wärmeschutzmaßnahmen. Passivhäuser könnten
gar nicht funktionieren, wenn die Wärmeverluste durch die Außenbauteile
nicht sehr gering wären. Nur unter dieser Vorraussetzung kann
die Heizlast auch am kältesten Tag so klein werden, dass eine Heizung
allein mit der Frischluft möglich wird: So, wie es in Passivhäusern
ganz selbstverständlich funktioniert. Verständlich wird
dies durch die Aufstellung einer Energiebilanz
für das Gebäude. Solche Bilanzen wurden in vielen Hundert
Projekten detailliert nachgemessen.
Bei diesen Messungen wurde die Gültigkeit der physikalischen
Gesetze der Wärmeleitung immer wieder bestätigt.
Der Wärmeverlust durch ein Regelbauteil, also eine Außenwand, einen
Fußboden, eine oberste Geschossdecke oder ein Dach, wird durch den
Wärmedurchgangskoeffizienten oder U-Wert 1)
gekennzeichnet (früher: k-Wert). Dieser Wert gibt an, wieviel Wärme
pro Zeiteinheit durch eine Flächeneinheit des Bauteils nach außen
übertragen wird, wenn die Temperaturdifferenz gerade ein Grad (1 K,
"Kelvin") beträgt. Die Maßeinheit des U-Wertes ist daher
"W/(m²K)“.
Will man den Wärmeverlust
durch eine Wand berechnen, so muss man den U-Wert mit der Fläche
und mit der Temperaturdifferenz multiplizieren.2)
Ein typisches Einfamilienhaus hat beispielsweise eine Außenwandoberfläche
von 100 m². Bei strengen winterlichen Temperaturverhältnissen liegen
in Mitteleuropa außen -12°C und innen 21°C vor. Bei unterschiedlichen
U-Werten ergeben sich die folgenden typischen Wärmeverlustleistungen
durch die Außenwand im "Auslegungsfall":
U - Wert
W/m²K |
Wärme-
verlust-
leistung
W |
Jahresheiz-
wärme-
verlust
kWh/(m²a) |
Jahreskosten
3) (2005) nur Außenwand
€/a |
1,00 |
3300 |
78 |
429,- |
0,80 |
2640
|
62 |
343,- |
0,60 |
1980
|
47 |
257,- |
0,40 |
1320
|
31 |
172,- |
0,20 |
660
|
16 |
86,- |
0,15 |
495
|
12 |
64,-
|
0,10 |
330
|
8 |
43,- |
Der Wärmeverlust
ist ein entscheidender Teil der Energiebilanz
eines Gebäudes. Jeder Wärmeverlust muss durch einen entsprechenden
Wärmegewinn ausgeglichen werden - sonst würde die Temperatur
im Haus sinken.
Ein typisches Passivhaus-Kompaktheizsystem
kann problemlos etwa 1000 W Heizleistung bereitstellen (Das
ist die typische Leistung eines Haartrockners). Wenn nicht allein
die Außenwand bereits erhebliche Anteile dieser Leistung aufzehren
soll, so muss der U-Wert der Wand wirklich sehr gering sein: der
Bereich von 0,1 bis 0,15 W/(m²K) ist im Allgemeinen angemessen.
Was bedeutet das für
die wärmedämmende Gebäudehülle? Zum einen ist klar, dass derart
niedrige U-Werte nur mit wirklich gut wärmedämmenden Materialien
hergestellt werden können. Die folgende Tabelle zeigt, wie dick
ein Außenbauteil sein muss, das allein aus dem aufgeführten Material
besteht, um einen typischen Passivhaus-U-Wert von 0,13 W/(m²K) zu
erreichen:
Material |
Wärmeleit-
fähigkeit
W/mK |
erforderliche
Schichtdicke
für
U=0,13
W/(m²K)
in m
|
Normalbeton |
2,1 |
15,80 |
Vollziegel |
0,800 |
6,02 |
Hochlochziegel |
0,400 |
3,01 |
Nadelholz |
0,13 |
0,98 |
Porenziegel,
Porenbeton |
0,11 |
0,83 |
|
Stroh |
0,055 |
0,41 |
typischer
Dämmstoff |
0,04 |
0,30 |
hochwertiger
konventioneller
Dämmstoff |
0,025 |
0,19 |
Nanoporöse
Superdämmstoffe
Normaldruck |
0,015 |
0,11 |
Vakuum-
dämmstoff
(Kieselsäure) |
0,008 |
0,06 |
Vakuum-
dämmstoff
(Hochvakuum) |
0,002 |
0,015 |
|
|
|
Die Tabelle zeigt anschaulich:
Gebäudehüllflächen mit vernünftigen Bauteildicken sind nur möglich,
wenn die wesentliche Dämmwirkung von einem guten Wärmedämmstoff
herrührt. Dazu können alle Materialien „unter dem Doppelstrich“
verwendet werden (fett). Selbstverständlich sind kombinierte
Aufbauten mit anderen Baustoffen möglich und in vielen Fällen
notwendig: Z.B. die außen gedämmte Betonwand oder die
monolithische Wand aus Porenbeton und Mineralschaum-Dämmplatten.
Die Aufbauten werden umso dünner, je niedriger die Wärmeleitfähigkeit
des verwendeten Dämmstoffes ist. Bereits mit einer Strohballenwand
üblicher Dicke (50 cm und mehr) ist die Eignung für das Passivhaus
gegeben. Mit typischen konventionellen Dämmstoffen (Mineralwolle,
Polystyrol, Zellulose) liegt die Dicke um 30 cm. Mit marktüblichen
Polyurethanschaumdämmstoffen kann die Dämmdicke sogar auf um 20
cm reduziert werden. Auch Vakuumdämmstoffe können in Deutschland
bereits im Bauwesen eingesetzt werden. Mit ihnen ergeben sich richtig
schlanke hochgedämmte Bauteile. Ein ebenfalls bereits erfolgreich
umgesetzter etwas anderer Ansatz besteht in "semitransluzenten
Hüllflächen". Dabei wird die Globalstrahlung ein Stück weit
gezielt in die gedämmte Konstruktion hineingeleitet, um so die Temperaturdifferenz
zu verringen und einen niedrigen äquivalenten U-Wert
zu erreichen.
Wie
steht es um die Wirtschaftlichkeit?
Eine weit verbreitete
Ansicht ist, so dicke Dämmungen, wie sie für Passivhäuser
gebraucht werden, würden sich nicht lohnen. Lassen Sie uns
nachrechen! Dazu bitte noch einmal einen Blick auf die Tabelle ganz
oben werfen. Dort sind nämlich in der dritten Spalte auch die
gesamten, über das Jahr auftretenden Jahreswärmeverluste
je m² Bauteilfläche angegeben. Die sind ganz einfach zu
ermitteln: Nämlich U-Wert mal mittlerer Temperaturdifferenz
in der Heizzeit mal Dauer der Heizzeit; oder, einfach U-Wert mal
Heizgradstunden - das sind 78000 Gradstunden für ein mittleres
mitteleuropäisches Klima. Geheizt wird mit Erdgas, Heizöl,
Fernwärme oder Strom - günstiger als für 5,5 €Cent
je kWh 3) jedenfalls wird Heizwärme
derzeit und in der Zukunft kaum zu bekommen sein, 2006 waren die
Energiepreise vielmehr generell höher. Damit errechnen sich
Jahresheizkosten allein zum Ausgleich der Wärmeverluste durch
die Außenwand (100 m²), wie sie in der letzten Spalte
angegeben sind. Hier noch einmal ein Ausschnitt der Tabelle:
U-Wert
W/m²K |
Wärme-
verlust-
leistung
W |
Jahresheiz-wärme-
verlust kWh/(m²a) |
Jahreskosten
(2005) nur Außenwand €/a |
1,250 |
4125 |
98 |
536,- |
0,125 |
412
|
10 |
54,- |
In der
ersten Zeile (dunkelrot) stehen jetzt die Werte für eine typische
Altbauwand, und zwar eine noch gar nicht einmal so schlecht gedämmte.
Etwa 536 € müssen die Bewohner jährlich allein
dafür ausgeben, den Wärmeverlust durch 100 m² dieser
Wand auszugleichen. Mit einer nachträglichen Wärmedämmung
auf Passivhausniveau (grün) sinkt der Wärmeverlust um
einen Faktor 10; die Jahreskosten für den Energieverlust der
Außenwand sinken auf unter 54 €/a. Das bedeutet:
482
€/a Heizkosteneinsparung.
Was muss dafür getan
werden, diese Einsparung zu erreichen? Unser Vorschlag: Sie warten,
bis es soweit ist, dass die Außenwand einmal wieder gestrichen,
der Putz ausgebessert werden muss - das kann nicht allzu lange dauern,
es sei denn, Sie haben das gerade gemacht. Dann fallen die Kosten
für das Gerüst und für den Fassadenanstrich ohnehin
an. Das würde Sie etwa 2500 € kosten. Nun fragen
Sie Ihre Bank, wie hoch das Volumen eines Hypothekenkredites ist,
den Sie mit einer Jahreszahlung von 480 €/a an Zins und Tilgung
abzahlen können - über 20 Jahre. Das Kreditvolumen wird
bei den derzeitigen Zinsen so etwa bei 6300 € liegen. Zusammen
mit den 2500 € ohnehin-Verschönerungskosten stehen dann
8800 € für die Maßnahme an der Außenwand zur
Verfügung. Dafür wird sich eine Top-Dämmung der Außenwand
erreichen lassen; im Neubaufall sicher noch sehr viel günstiger.
Sie meinen, das sei ja
nur ein Nullsummenspiel? Das ganze eingesparte Geld stattdessen
für Handwerksleistungen ausgegeben? Nicht ganz, denn
- Wahrscheinlich sind
die Energiekosten in den nächsten Jahren noch höher
als hier geschätzt. (Bemerkung vom September 2006: Das ist
bereits eine ganze Weile so).
- Die Wärmeschutzmaßnahme
"hält" mindestens 40 Jahre, auch wenn man die Fassade
nach 15-25 Jahren vielleicht wieder streichen muss - wie eine
ungedämmte Wand übrigens auch. Die Dämmung bringt
ihren Dienst, die Energiekosteneinsparung, nach Ablauf der 20
Jahre Kreditlaufzeit völlig kostenlos. Bei Investitionen
in Kraftwerke u.ä. nennt sich dies "das goldene Ende".
- Die übrigen Vorteile
des besseren Wärmeschutzes bekommen Sie "gratis"
mitgeliefert: Keine kalten Ecken mehr, kein Schimmel hinter dem
Schrank, ein behagliches Wohlfühlklima ohne kalte Strahlung
und ohne Kaltluftsee am Boden.
- ...und, wenn es sich
um einen Neubau handelt oder eine umfassende Modernisierung, kommen
Sie auf diesem Weg einen Schritt näher an das Passivhaus,
das Ihnen dauerhaft Behaglichkeit garantiert.
- Ganz zuletzt: Der
Staat fördert diese Maßnahmen mit einem zinsgünstigen
Kredit der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau); das haben
wir bei der obigen Beispielrechnung noch gar nicht einbezogen.
Diese Förderkredite sind ganz besonders attraktiv: Sie liegen
mehr als 2% unter den Marktzinsen.
Fazit:
es lohnt sich. "Wenn
schon, denn schon" lautet die Devise, beim Neubau und bei
der Modernisierung.
Erfahrungen
Die Erfahrung beim Bau
von Passivhäusern hat gezeigt, dass die hohen Dämmdicken, die sich
bei konventionellen Dämmstoffen ergeben, meist ohne weiteres realisiert
werden können:
- Bei den meisten Bauaufgaben
ist der Platz für die Dämmung vorhanden. Wenn der Platz fehlt
oder teuer erkauft werden muss, kann man auf höherwertige Dämmstoffe
zurückgreifen.
- Die hohen Dämmdicken
sind baupraktisch gut zu handhaben. Richtig angewendet ist der
Aufwand für die Ausführung kaum höher als bei geringeren Dämmstärken.
Es bleiben die Kosten für die größere Dämmstoffmenge – Dämmstoffe
sind jedoch ein vergleichsweise kostengünstiges Material. Wie
eine vernünftige passivhausgeeignete Konstruktion mit den verschiedenen
Baustoffen aussieht, wurde auf der Begleitausstellung
der 11. Passivhaustagung und bei der Exkursion am 21. Mai
gezeigt.
- Alle heute in Deutschland
bauüblichen Konstruktionen für Gebäudehüllen lassen sich auch
als Passivhaus geeignetes Bauteil ausbilden. Dies ist bereits
vielfältig in gebauten Passivhäusern demonstriert worden: Da gibt
es Mauerwerksbau (zweischalig oder mit Wärmedämmverbundsystem
oder mit vorgehängter Fassade), Leichtbetonfertigbauteile,
Betonfertigbauteile, Holzkonstruktionen (klassisch oder mit Leichtbauträgern),
Schalungselementetechnik, Metallbau-Bauteile und semitransluzente
Wandaufbauten.
- Messungen in gebauten
Passivhäusern zeigen, dass die Dämmwirkung der „dicken Dämmschichten“
ganz genau den Erwartungen entspricht. Die Wärmeverluste sind
tatsächlich so gering, wie sie nach der Berechnung sein dürfen
und die Häuser bleiben mit den genannten extrem kleinen Heizleistungen
warm. Unmittelbar erkennbar ist dies an den hohen inneren Oberflächentemperaturen,
die mit thermografischen Aufnahmen sichtbar gemacht werden können
(siehe Innenthermographie auf der linken Seite). Hochwärmedämmende
Bauteile, wie sie im Passivhaus verwendet werden, haben bedeutende
Vorteile gegenüber üblichen schlecht oder mittelmäßig gedämmten
Gebäudehüllen.
- Durch den geringen
Wärmeverlust ergeben sich automatisch hohe Innenoberflächentemperaturen
im Winter – auch ohne Bauteilheizflächen. Dadurch ist die
Differenz zwischen den Strahlungstemperaturen aus verschiedenen
Richtungen im Raum gering, eine gute Voraussetzung für eine
ausgezeichnete Behaglichkeit.
Die hohen Innenoberflächentemperaturen führen zudem zu einer
Verringerung der Feuchtigkeit an der Bauteiloberfläche.
Im Passivhaus können bei wohnraumüblicher Nutzung luftfeuchtebedingte
Feuchteschäden an Außenbauteilen praktisch
ausgeschlossen werden. Das hat sich ebenfalls in der Praxis
bestätigt.
- Im Sommer liegt
die innere Oberflächentemperatur ebenfalls nahe an der Raumlufttemperatur,
d.h. sie ist geringer als bei schlecht gedämmten Bauteilen.
Bei letzteren wird Wärme in größerem Maß von außen nach innen
transportiert. Für das zeitveränderliche Verhalten des
Außenbauteils haben hochgedämmte Konstruktionen auch bei nur
geringen Massen (z.B. einer doppelten Gipswerkstoffplatte)
eine hohe Temperaturamplitudendämpfung. Diese ist so groß,
dass allein dadurch ein optimales Sommerverhalten
des Bauteils erreicht wird. Wichtiger ist jedoch die lange
Gebäudezeitkonstante, die durch die gute Dämmung entsteht
und die eine thermisch gut zugängliche innere Gebäudemasse
erst richtig nutzbar macht. Dadurch kann ein Passivhaus in
Mitteleuropa durch Nachtlüftung gut gekühlt werden und die
Kälte tagsüber sehr gut halten – vorausgesetzt, die solare
Last ist auf ein vernünftiges Maß begrenzt. Der "Sommerfall"
sollte genauso geplant werden wie die Wintersituation: Dazu
ist das Passivhaus Projektierungs-Paket
ein ausgezeichnetes Instrument.
- Hochgedämmte Bauteile
verzeihen in einem gewissen Ausmaß noch vorkommende Wärmebrücken
eher als mäßig gedämmte - gerade für Altbau-Sanierungen
ist das wichtig. Dies widerspricht der landläufigen Auffassung,
ist aber in zahlreichen konkreten Fällen bewiesen und kann
leicht verstanden werden: Weil die tragende Konstruktion und
die innere Bauteilschicht hinter einer dicken Dämmung liegen,
sind diese in den ungestörten Bereichen durch und durch
warm. Wärmebrücken bis zu einem gewissen Ausmaß können dem
nicht schaden – ist ein großer Teil der Konstruktion
aber ohnehin schon kalt, wird mit zusätzlichen Wärmebrücken
der Taupunkt schnell unterschritten. Selbstverständlich führen
Wärmebrücken auch im Passivhaus zu zusätzlichen Wärmeverlusten.
Daher empfehlen wir, trotz der höheren Fehlertoleranz, ein
bewusst wärmebrückenfreies Konstruieren.
Vollständige Konstruktionsbeispiele
von Bauteilen für das Passivhaus gibt es auf der begleitenden Fachausstellung.
Vertreten sind u.a.:
- Mauerwerkskonstruktionen
mit Wärmedämmverbundsystem und wohlüberlegten Details zum Fußpunkt,
zum Fenstereinbau und zum Dachanschluss.
- Schalungselementetechnik
mit einem Komplettkatalog wärmebrückenfreier Anschlüsse sowie
Erkenntnissen zur luftdichten Konstruktion.
- Holztafelbau inklusive
aller relevanten Anschlussdetails mit unterschiedlichen Konstruktionen.
1)
Manchmal wird Kritik an der stationären Berechnung
(der U-Wert-Rechnung) der Wärmeleitung geübt. Auf der
Seite "Wärmedämmen
oder Wärmespeichern" wird diese Frage
genauer diskutiert. Hier nur soviel vorab: Der U-Wert hat sich tatsächlich
als die entscheidende Größe für den Wärmeverlust
erwiesen. Die gebauten und funktionierenden Passivhäuser sind
der beste Beleg dafür. Diese Häuser verbrauchen nur ein
Zehntel der bisher üblichen Brennstoffmengen für die Heizung:
etwa 1,5 Liter Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr
statt mehr als 15 Liter/(m²a). So geringe Verbrauchswerte sind
im winterkalten Mitteleuropa nur durch eine sehr gute Wärmedämmung
möglich.
2)
Wärmestrom = Fläche · U-Wert ·
Temperaturdifferenz
Diese Gleichung gilt übrigens nicht nur dann, wenn
die Temperaturdifferenz konstant ist, wie es zunächst bei der
Definition des U-Wertes zur klaren und einfachen Festlegung der
Randbedingungen vorausgesetzt wird. Vielmehr gilt diese Gleichung
immer dann streng für die Mittelwerte von Wärmestrom
und Temperaturdifferenz, wenn der Endzustand des betrachteten Bauteils
sich von seinem Anfangszustand nicht unterscheidet (gleiche Temperaturverteilung
im Bauteil) - z.B. zwischen Anfang Oktober und dem gleichen Zeitraum
des folgenden Jahres. Aber selbst wenn die Temperaturen nicht exakt
gleich sind, gilt die Beziehung immer noch in sehr guter Näherung
für die Mittelwerte, wenn der Zeitraum der Mittelung lang gegenüber
der Zeitkonstante der Bauteile ist. Für in Deutschland übliche
Bauteile ist das bei Mittelungszeiträumen von mehr als einem
Monat meist erfüllt.
3)
Hier wurde ein Wärmepreis von 5,5 €Cent/kWh
zugrunde gelegt (der Artikel wurde Anfang 2005 geschrieben). 2006
gallopierte die Energiepreissteigerung und die Wärmepreise
sind bereits bei über 6 €Cent/kWh. Dadurch ist die Wirtschaftlichkeit
der Dämmmaßnahmen noch etwas besser als hier dargestellt.
Eine umfassendere Darstellung zur Wirtschaftlichkeit finden Sie
hier. Das Passivhaus
Institut geht allerdings davon aus, dass die Energiepreise künftig
im Mittel nicht mehr wesentlich ansteigen werden. Schon beim jetztigen
Energiepreis gibt es genügend Alternativen, die es erlauben,
den Einsatz von teuren fossilen Brennstoffen zu ersetzen. Die bessere
Wärmedämmung ist eine sehr wichtige Alternative.
(zuletzt bearbeitet:
24.11.2006 Dr. Wolfgang Feist
© Passivhaus Institut; unveränderte Wiedergabe unter
Angabe der Quelle gestattet)
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