Bei energiesparenden Häusern wird die
gesamte Gebäudehülle hervorragend wärmegedämmt.
Die Gebäudehülle, das sind die Bauteile, die den Innenraum
vom Außenraum trennen. Im Innenraum soll behagliches Klima
herrschen - außen bestimmt das Wetter.
Weil in Mitteleuropa die Wetterverhältnisse
von Mitte Oktober bis Ende April meist kalt und niederschlagsreich
sind, wird die Temperatur innerhalb der Gebäudehülle dann
höher sein als im Außenbereich. Dann fließt über
die Hülle Wärme ab - wird diese Verlustwärme nicht
ersetzt, so wird es relativ schnell innen so kalt wie außen.
Es ist daher sinnvoll, dass der Wärmeabfluss begrenzt wird
- genau das ist die Aufgabe des Wärmeschutzes.
Bei allen Bauweisen ist ein guter Wärmeschutz
möglich und auch bereits erfolgreich eingesetzt worden: Massivbau,
Holzbau, Fertigbauteile, Schalungselementetechnik, Stahlbau und
alle Formen von Mischbau.
Eine sehr gute Wärmedämmung ist auch
bei bestehenden Gebäuden nachträglich möglich. Aus
den Erfahrungen bei energiesparenden Neubauten kann ein wichtiges
Prinzip abgeleitet werden:
"Wenn schon, denn
schon"
- beim Wärmschutz nicht
an der Dämmdicke sparen. Das wird bei Passivhäusern
ernst genommen - denn ein guter Wärmeschutz ist ein sehr wirtschaftlicher
Weg, Energie einzusparen.
Dämmniveau von Passivhäusern
Die Wärmedurchgangskoeffizienten
von Außenwänden, Bodenplatten und Dachflächen liegen
im Bereich 0,1 bis 0,15 W/(m²K) (Klima in Mitteleuropa, andere
Klimata werden auf der Tagung behandelt). Dies sind heute Spitzenwerte
bei allen Bauweisen, und es sind zugleich die bei den heutigen Energiepreisen
wirtschaftlichsten Werte.
Dadurch wird der Wärmeverlust im Winter
vernachlässigbar gering. Zudem ist dann die Temperatur der
Innenoberflächen nahezu gleich der Lufttemperatur, und zwar
weitgehend unabhängig von der Art der Heizung. Das führt
zu sehr guter Behaglichkeit
und zur sicheren Vermeidung von luftfeuchtebedingten Bauschäden.
Auch im Sommer bildet eine gute
Wärmedämmung einen Schutz gegen Hitze. Für die
Behaglichkeit im Sommer sind aber auch ein guter Sonnenschutz bei
den Fenstern und eine ausreichende Lüftung wichtig.
In Passivhäusern haben sich die gute Wärmedämmung
und das luftdichte Bauen hervorragend bewährt. Ein weiteres
Grundprinzip ist das "wärmebrückenfreie
Konstruieren": Die Dämmung wird ohne Schwachstellen
rund um das gesamte Gebäude gelegt. Dadurch verbleiben weder
kalten Ecken noch überhöhte Wärmeverluste. Auch dies
ist ein Beitrag zum hochwertigen, behaglichen und schadensfreien
Bauen.
11. Internationale Passivhaustagung:
Erfahrungen mit dem
Wärmeschutz, der Luftdichtheit und mit neuen Verfahren der
Gebäudewärmedämmung werden in
der
Arbeitsgruppe "Neues
aus Forschung und Entwicklung"
behandelt. Dass Wärmeschutzmaßnahmen auch bei bestehenden
Gebäuden wirksam Energie sparen, die Behaglichkeit verbessern
und zur Substanzerhaltung beitragen zeigen die Beispiele in den
Arbeitsgruppen
zur Modernisierung mit Passivhaus-Komponenten.
Spitzenprodukte wärmedämmender Bauteile
werden auf der begleitenden Ausstellung präsentiert - oft mit
Modellen in Originalgröße.
Mehr
Informationen zu einem für Passivhäuser geeigneten Wärmeschutz
Informationen
zur Wirtschaftlichkeit von Wärmedämmmaßnahmen
Produkte
für den Wärmeschutz in Passiv - Häusern
(aktualisiert:
02.01.2007 Dr. Wolfgang Feist
©
Passivhaus Institut; unveränderte Wiedergabe unter Angabe der
Quelle gestattet)
|