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Warum geht es nicht noch
schneller mit dem Passivhaus?
Vermutung I: Irgendeinen Nachteil muss es doch geben? Diese
Frage wird uns interessanterweise immer wieder von den Journalisten
gestellt. Sie sind verblüfft über die Größe
des Potentials – und noch mehr verblüfft über die
Tatsache, dass dieses nicht nur theoretisch vorhanden ist, sondern
auch in der Praxis erfolgreich demonstriert.
Warum breitet sich dieser Ansatz dann nicht schneller aus? Vermutet
werden vor allem verborgene Nachteile (Sie kennen die leidige Diskussion
über verschimmelte Wohnungen ausgerechnet nach einer umfassenden
Modernisierung), sehr hohe Kosten (tatsächliche erfordert höhere
Energieeffizienz eine höhere Investition in die bauliche Qualität)
oder mangelnde Akzeptanz bei den Nutzern (Wenn ein Gebäude
so viel Energie einspart, dann muss das doch mit einschneidenden
Veränderungen für den Nutzer verbunden sein?). Zu diesen
Vermutungen finden Sie umfassende Informationen auf der Passivhaustagung.
Gerade Journalisten
(melden Sie sich bei
den Veranstaltern) sind hierzu herzlich eingeladen. Lassen Sie
mich die wichtigsten Ergebnisse des heutigen Erkenntnisstandes zu
diesen Fragen kurz zusammenfassen: Keiner
der vermuteten Nachteile ist wirklich vorhanden.
Nachteilig wirkt sich ausschließlich aus, dass solche Vermutungen
immer wieder behauptet und langwierig diskutiert werden. In bezug
auf diese Fragen geht es ausschließlich um solide und seriöse
Aufklärung der Öffentlichkeit. Das ist manchmal anstrengend,
weil liebgewonnene Vorurteile betroffen sind; aber es wird immer
leichter, weil immer mehr Gebäude mit wirklich hoher Energieeffizienz
existieren und positiv ausstrahlen.
Vermutung II: Die Verschwörungs-Theorien. An sich
naheliegend: Die Nutznießer der derzeitigen hohen Nachfrage
nach Energieträgern und die Hersteller der Systeme mit hohem
Energieverbrauch sind nicht gerade begeistert davon, dass es hoch
effiziente Lösungen gibt, die den Verbrauch auf einen Bruchteil
des bisher gewohnten reduzieren – nämlich auf
nur noch ungefähr ein Zehntel. Sicher sind
auch einige Lobbyisten unterwegs, die versuchen, allzu weitgehenden
Ansätzen das Leben zu erschweren. Aber gerade diesen Einfluss
dürfen wir nicht überschätzen: Niemand kann es sich
heute leisten, als aktiver Bremser in Sachen Klimaschutz zu gelten.
Wenn überhaupt, dann ist der Weg der Einflussnahme subtiler.
Er versucht die entscheidenden Bremsfaktoren zu nutzten –
und die liegen an anderer Stelle.
Die Wahrheit. Es sind weder technische Probleme noch mächtige
Interessen, die eine schnellere Umsetzung aufhalten, sondern vor
allem ganz banale, nur allzu menschliche Gründe:
- Bis sich neue Erkenntnisse gegen alte Vorurteile
verbreitet haben, dauert es regelmäßig einige Zeit.
Das hat sogar möglicherweise einen rationalen Kern; nicht
immer ist das Neue auch wirklich das Bessere. Das Neue muss sich
somit vor dem Hintergrund des Althergebrachten bewähren.
Wenn von einer Innovation rational erkannt wurde, dass in ihren
Auswirkungen das Positive weit überwiegt, so könnte
es eine wichtige Aufgabe der Politik sein, dies auch zu kommunizieren
.
- Weit verbreitet ist die Position „Wir
sind doch gut genug" (in Sachen Energieeffizienz)
"Sollen doch erst einmal die Anderen etwas tun.“ Immer,
wenn „gut genug“ in diesem Satz nicht mit „ausreichend
gut für Zukunftsfähigkeit“ übereinstimmt,
ist dies eine Bremser-Position.
- Ich will versuchen, es positiv zu formulieren:
Wenn die Probleme (Klimaschutzaufgabe, Energiepreiskrise,
Importabhängigkeit) zweifelsfrei auf dem Tisch liegen,
und
- wenn es praktikable Lösungen zur Abhilfe bzgl. der
Probleme gibt, die sich in jeder Beziehung bewährt haben
und die, wenn auch mit gewissen Anstrengungen, umsetzbar und
finanzierbar sind
dann sollte die Politik den Mut aufbringen, sich für
eine rasche Umsetzung der Lösungen in aller erdenklichen
Weise zu engagieren. Das dies dann auch für den Erfolg
solchermaßen mutiger Politiker mehren wird, das kann
ich Ihnen garantieren:
- Die negativen Auswirkungen des Klimawandels werden in den
kommenden Jahren leider noch messbar und erkennbar zunehmen.
Die Forderungen nach wirksamen Gegenmaßnahmen werden
somit lauter werden. Wer dies heute erkannt hat, wird morgen
besser dastehen.
- Die Maßnahmen, die durch Techniken mit hoher Energieeffizienz
heute bereitstehen, zeichnen sich rundweg durch hohe Beiträge
zur regionalen Wertschöpfung aus. Es ist das regionale
Handwerk, das Brennwertkessel installiert, Fenster erneuert,
Fassaden wärmedämmt, Lüftungsanlagen einbaut.
Wer diese Entwicklung sät, wird regionales Wirtschaftswachstum
und regionale Beschäftigung ernten. Wer noch darüber
hinausgeht und Industriebetriebe anlocken kann, oder vorhandene
davon überzeugen kann, hocheffiziente Systeme zu fertigen
und weiter zu entwickeln, der erwirbt sogar Vorteile in der
vielbeschworenen internationalen Wettbewerbsfähigkeit.
Gute Beispiele dafür wird es auf der 11. Passivhaustagung
in großem Umfang geben. Kommen Sie zur Tagung, lassen Sie
sich von der Aufbruchsstimmung anstecken!
Dann wird es noch schneller gehen
mit dem Passivhaus; denn das ist vor allem eine Frage unseres eigenen
aktiven Handelns.
12. Internationale Passivhaustagung
11. bis 12. April 2008
Passivhaus- Exkursion am 13. April 2008
Ort: Nürnberg Messe
Zur Tagung ist eine Anmeldung
erforderlich.
Passivhausausstellung 2008
11. bis 12. April 2008
Ort: Nürnberg Messe
Ausstellungsfläche: 2.500 m²
ausstellung@passiv.de
Der Eintritt zur Messe kostet 6 €.
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