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Temperaturstrahler
mit unterschiedlichen Temperaturen auf einen Blick (winterliche Wärmebildaufnahme):
Wenn Sie sich mit den Hintergründen der Physik der Temperaturstrahlung (auch "Schwarzkörperstrahlung genannt") genauer befassen wollen, empfehlen wir den im Folgenden verlinkten Kursteil des "Online-Lernmaterials WEBGEO". Hier werden die Ergebnisse nach dem Planck'schen Strahlungsgesetz anschaulich und korrekt erläutert. Temperaturstrahlung der Sonne
Ein Warmfenster mit U-Werten unter 0,8 W/(m²K) garantiert sehr gute Behaglichkeit. Energiesparen und hoher Komfort gehen Hand in Hand. Für einen kurzen Film zur Behaglichkeit bei Passivhaus-Fenstern klicken Sie bitte auf das folgende Bild:
Dieser Link führt zu Basisinformationen zum Thema Passivhaus. |
Um die Vorgänge bem Heizen richtig verstehen zu können, ist ein Grundverständnis zum Wärmetransport durch Strahlung hilfreich. Auch sonst im täglichen Leben spielt die Wärmestrahlung eine viel größere Rolle als es uns bewusst ist. Viel Spaß mit unserem Wissenschafts-Bilderbuch! Wärmestrahlung (oder Temperaturstrahlung)
Die uns von der Sonne erreichende Strahlung ist im wesentlichen Temperaturstrahlung der heißen Sonnenoberfläche (ca. 5900 K)1). Bei derart hohen Temperaturen liegt das Maximum der ausgesendeten Temperaturstrahlung im sichtbaren Bereich; aber auch UV-Licht und eine ganze Menge Infrarot-Strahlung wird von der Sonnen abgestrahlt, überwiegend aber im unmittelbar an das sichtbare Spektrum angrenzenden nahen Infrarot. Außerhalb der Erdatmosphäre ("extraterrestrisch") gleicht das Sonnenspektrum relativ gut dem eines idealen Strahlers, der in der Physik auch "schwarzer Strahler" oder "Schwarzer Körper" genannt wird, weil er in jeder Wellenlänge ungestört alle Temperaturstrahlung aufnehmen (und damit auch abgeben) kann (vgl. die Bilder in der linken Spalte und den Internet-Link zu WEBGEO). Die Abweichungen rühren von Veränderungen der Strahlung in der Sonnenatmosphäre selbst her.
Die Erdatmosphäre reflektiert und absorbiert weitere Teile der Sonnenstrahlung; an einem sehr klaren Tag können 70 bis 75% bis zur Erdoberfläche durchkommen (vgl. "terrestrische Sonnenstrahlung" in der obigen Grafik). Deren Maximum liegt im gelbgrünen Bereich, die meiste Energie kommt im sichtbaren Licht. Aber auch im nahen Infrarot wird noch relativ viel Energie von der Sonne empfangen (Wellenlängen zwischen 700 und 1400 nm). Unsere Augen sind im sichtbaren Bereich empfindlich. Ein gutes Fenster sollte daher das sichtbare Spektrum (380-750 nm) möglichst ungestört hereinlassen, dann können wir die Umgebung wie gewohnt wahrnehmen und das hereinfallende Sonnenlicht oder diffuse Licht erhellt die Gegenstände in unseren Aufenthaltsräumen wie gewohnt. Herkömmliches Glas hat glücklicherweise diese Eigenschaft recht gut: Es ist im sichtbaren Spektralbereich "durchsichtig", aber auch im nahen Infrarot. (Was etwas "stört" ist evtl. im Glas enthaltenes Eisen, das führt zu einem leichten "Grünstich").
Trifft Strahlung auf eine Oberfläche, so gibt es drei Möglichkeiten:
Der Transmissionsgrad τ
st ein Maß für die durchgelassenen Intensität. Emission Die Abstrahlung von Temperaturstrahlung nennt man auch Emission. Ein realer physikalischer Körper kann je nach seiner Oberflächenbeschaffenheit und Temperatur unterschiedlich viel Strahlung bei der Wellenlänge &lambda emittieren. Oben haben wir bereits die Temperaturstrahlungsemission eines idealen Strahlers oder "Schwarzen Körpers" beschrieben: Ein solcher emittiert Strahlung nach dem Plank'schen Strahlungsgesetz S0. Das Verhältnis der Strahlung SK eines beliebigen anderen nicht idealen Strahlers zu der des idealen Strahlers nennt man in der Physik den Emissionsgrad ε. ε = SK / S0 (Definition Emissionsgrad) Aus grundsätzlichen Überlegungen folgt ein Zusammenhang zwischen diesem Emissonsgrad und dem schon zuvor eingeführten Absorptionsgrad α. Dieser Zusammenhang wurde von Kirchhoff aufgedeckt und heisst daher Kirchhoff'sches Strahlungsgesetz: Und zwar gilt im thermodynamischen Gleichgewicht für jeden Körper und jede Wellenlänge der Strahlung ε
= α Das ist ein Zusammenhang
zwischen zunächst einmal völlig unterschiedlichen Vorgängen:
Der Emission von Temperaturstrahlung und der Absorption eintreffender
elektromagnetischer Strahlung. Der Zusammenhang ist verblüffend und
nicht gerade anschaulich, er kann jedoch relativ einfach bewiesen werden
(vgl. diesen Link). Die Kenntnis des Kirchhoff'schen Strahlungsgesetzes ermöglicht viele technische Anwendungen, unter anderem die modernen Wärmeschutzverglasungen. Wärmestrahlung ist der wichtigste Mechanismus des Wärmetransportes in unserer Umgebung - das ist für viele überraschend. In einem Raum mit Zimmertemperatur 21 °C ist mehr thermische Energie durch den Strahlungswärmeaustausch zwischen den Raumoberflächen unterwegs als durch Luftströmungen! Deshalb ist es auch so wichtig, die Wärmestrahlung im Raum korrekt zu behandeln, wenn thermische Vorgänge simuliert werden. In vielen älteren Simulationsprogrammen hatten die Programmierer vergessen, zwischen Strahlung und Konvektion an Oberflächen zu unterscheiden: Das kann zu völlig fehlleitenden Ergebnissen führen. Anwendungsbeispiel P1,2 = 1/(ε1-1 + ε2-1 –1) σA ( T14 - T24 ) ein. Diese Formel kann man umformen: P1,2 = {1/(ε1-1 + ε2-1 –1) σ ( T12 + T12 )( T1 + T2 )} A ( T1 - T2 ) Fasst man die Terme, die links in der geschweiften Klammer stehen, zum „Strahlungswärmeübergang“ hrad zusammen, so wird P1,2 = hrad A ( T1 - T2 ). Obwohl hrad stark von den Temperaturen abhängt, so ist der Wert doch in der Umgebung des Menschen relativ wenig veränderlich (nämlich um 4,8 W/m², wie die Beispiele in der Tabelle zeigen), weil die Temperaturen in der Umgebung, in der wir leben, allesamt um 20°C (±10) liegen. Zugleich zeigt diese quantitative Anwendung, dass die Wärmeströme durch Strahlung in unserer Umgebung bedeutend sind: Schon bei nur 1 K Temperaturdifferenz fließen netto fast 5 W/m² von der einen Fläche zur anderen.
Im Vergleich dazu liegen die Wärmeübergangskoeffizienten für die freie Konvektion an Bauteiloberflächen im Bereich von etwa 2 W/(m²K), sind also deutlich geringer als die hier für die Strahlung bestimmten Werte. Innerhalb eines Raumes wird der größte Teil der Wärme durch Wärmestrahlung zwischen den Oberflächen transportiert (... und nicht durch Konvektion). Auch an der äußeren Oberfläche von Bauteilen spielt die Wärmestrahlung eine bedeutende Rolle: Die bedeutende Rolle! Abstrahlung von thermischer Energie in die Atmosphäre bzw. den Weltraum ist der überwiegende Kühlmechanismus. Dieser Vorgang ist so bedeutend, dass Außenoberflächen in der kalten Jahreszeit von Oktober bis April durchschnittlich sogar eine niedrigere Temperatur aufweisen als die Außenluft. Sichtbar wird das oftmals durch Tauwasser oder Raureif auf der Oberfläche (z.B. Windschutzscheibe von Autos). Es handelt sich dabei um einen ganz natürlichen Vorgang - Außenoberflächen müssen ohnehin so beschaffen sein, dass sie Feuchtigkeit und Frost standhalten: Es kann auch Regnen, Hageln oder Schneien, manchmal sogar alles zusammen. Die Gesetze der Temperaturstrahlung sind vor allem für die Entwicklung energiesparender Fenster wichtig. Auf der Seite "Wärmeschutzverglasung" wird gezeigt, wie die Verbesserung der Fenster mit den hier erläuterten physikalischen Grundlagen verständlich wird. Mehr Informationen zu Passivhausfenstern.
Verbindung zur Passivhaustagung Passivhausfenster unterschiedlicher Bauart sind auf der Begleitausstellung zu besichtigen. Übrigens: Diese Spitzenprodukte des deutschen Fensterbaus eignen sich auch sehr gut für die Modernisierung von bestehenden Gebäuden.
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Anmerkungen 1) K=Kelvin, Maßeinheit der absoluten Temperatur; der absolute Nullpunkt liegt bei 0 K enstprechend -273,15°C; das ist die Temperatur, bei der alle thermischen Bewegungen eingefroren sind - noch kälter (bewegungsloser) kann es nicht werden. (aktualisiert 19.08.2006 Autor: Dr. Wolfgang Feist © Passivhaus Institut; unveränderte Wiedergabe unter Angabe der Quelle gestattet. Diese Seiten werden ständig aktualisiert und erweitert.) |