Fenster - Wärmedurchgang Uw ( "w" steht für "window") und Verglasungs - Gesamtenergiedurchlass g |
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Ein Warmfenster mit Uw unter 0,8 W/(m²K) garantiert sehr gute Behaglichkeit. Diese Zeichnung zeigt die relevanten Größen:
Wer ein energiesparendes Haus baut, ist gut beraten, die Fenster-U-Werte und Verglasungsflächenanteile jeweils nach den tatsächlichen Maßen zu bestimmen. Das ist nicht umständlich und mit dem PHPP (Passivhaus Projektierungs Paket) leicht auszuführen. Denn der Einfluss der genauen Fensterabmessungen und Fensterdaten auf die Energiebilanz ist groß. Hier sollte richtig gerechnet werden, das erspart Enttäuschungen und oft sogar bares Geld.
Innenthermographie eines Passivhausfensters: Die ungestörten Oberflächen von Verglasung und Rahmen sind gleichmäßig warm (18 bis 19°C in diesem Bild). Jedoch ist entlang des gesamten Glasrandes sehr gut ein Temperaturrückgang erkennbar (gelb, ca. 16,5 bis 17°C). Die Temperaturen sind zwar immer noch hoch genug, um Tauwasser sicher auszuschließen. Aber die Wärmeverluste sind in diesem Bereich messbar erhöht - daher muss der Wärmebrückenverlust des Glasrandes berücksichtigt werden. Bei Passivhausfenstern werden besondere Maßnahmen getroffen, um diese Verluste gering zu halten: besser dämmende Abstandshalter ("warm edge") und ein tieferer Glaseinstand (Randbedingungen der Aufnahme: Raumtemperatur 22 °C, Außenlufttemperatur 2,5 °C; es handelt sich um ein Passivhausfenster beim Sanierungsprojekt "Jean Paul Platz" in Nürnberg; hier mehr Informationen zu diesem Projekt). Auch die etwas niedrigeren Temperaturen an der Einbaukante des Fensters zur Wand hin sind gut zu erkennen. Bei Fenstern älterer Bauart sind alle diese Temperaturen viel geringer - oft sind sie dann so gering, dass messbar höhere Feuchtigkeiten vorliegen.
Mehr über die aktuelle Passivhaustagung in Bregenz: www.passivhaustagung.de. Anmerkungen 1) Zugrunde liegen die Klimabedingungen in Mitteleuropa. |
Wie jedes Fenster muss es für
den Gebrauch tauglich sein. Darin unterscheiden sich Passivhausfenster
nicht von gewöhnlichen Fenstern. Für
die Bestimmung des Fenster-U-Wertes gibt es eine europaweit gültige
Norm: EN 10077. Die Werte nach dieser Norm haben sich als realistisch
herausgestellt - durch die Norm werden auch Wärmebrücken durch
den Abstandhalter der Isolierverglasung berücksichtigt. Dies war
nach alten Verfahren nicht der Fall, weshalb alte Verfahren oft viel zu
geringe rechnerische Wärmeverluste bestimmen. Alte Werte, wie z.B.
kF ("Fenster-k-Wert"), sollte man heute nicht mehr
verwenden.
Um sich nicht über die Eigenschaften des Fensters zu täuschen, ist es entscheidend, alle oben genannten Wärmeverluste zu berücksichtigen. Dies erfolgt nach der Formel
Gerade die Wärmebrücke am Rand der Verglasung spielt eine große Rolle; wenn man sie vernachlässigt, sind die Ergebnisse viel zu optimistisch. Wie groß der Randeinfluss ist, kann man z.B. an der Abbildung auf der linken Seite erkennen. Inklusive des in Klammern angegebenen Terms für die Einbau-Wärmebrücke sind alle Verluste des Fensters erfasst; diese Berechnung ist Teil des PHPP (Passivhaus Projektierungs Paketes). Die Einzelwerte, die in der Formel vorkommen, sind für jedes Passivhausfenster bekannt. Sie finden sich z.B. auf dem Zertifikat des Passivhaus Institutes für das betreffende Fenster. Für dieses Zertifikat gelten strenge Anforderungen - und die angegebenen Werte müssen vom Hersteller nachgewiesen werden. Nur dann darf der Hersteller das Qualitätszeichen des Passivhaus Institutes verwenden:
Passivhaus geeignetes Fenster. Ug - 1,6 W/(m²K) · g < 0 Wird diese Bedingung erfüllt,
so kann durch passive Sonnenenergienutzung mit einem solchen Fenster in
der Heizperiode mehr Solarenergie aufgefangen werden als das Fenster nach
außen an Wärme verliert.
Fazit Es kommt somit auf beides an:1)
Selbstverständlich ist es günstig, wenn das Fenster nur einen gringen Rahmenanteil hat. Allerdings darf das nicht zu sehr auf Kosten des U-Wertes gehen. Mehr
Informationen zu Passivhausfenstern. Passivhausfenster unterschiedlicher Bauart sind auf der Begleitausstellung zu besichtigen. Übrigens: Diese Spitzenprodukte des deutschen Fensterbaus eignen sich auch sehr gut für die Modernisierung von bestehenden Gebäuden. Dieser Link führt zu Basisinformationen zum Thema Passivhaus. Link zur Homepage des Passivhaus Institutes: (Überarbeitet:
25.11.2006 Autor: Dr. Wolfgang Feist |
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