„Zukunft
aktiv gestalten“ -
9. Internationale Passivhaustagung im Rhein-Neckar-Dreieck
Wie wir morgen leben
werden, das hängt entscheidend davon ab, was wir heute tun.
Mit den heute vorhandenen Möglichkeiten sind wir Europäer
in der Lage, eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft zu gestalten
- das ist das Motto der 9. Passivhaustagung.
Ohnmächtigkeit und
Schicksalsglaube hemmen uns oft in der aktiven Wahrnehmung unseres
gestaltenden Einflusses auf die künftige Entwicklung. Moden
und Ängste lassen uns oft das vernünftigerweise Gebotene
nicht tun - und vorhersehbare problematische Entwicklungen übersehen.
Auf Effizienz
kommt es an
Die Erkenntnis, dass
ein hoher Verbrauch an nicht erneuerbaren Energierohstoffen durch
eine effizientere Nutzung sehr stark reduziert werden kann, ist
nicht neu. Diese Erkenntnis haben die Pioniere der Entwicklung -
Amory Lovins, Arthur Rosenfeld, William Shurcliff, Hartmut Bossel,
Bo Adamson - schon in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts
gewonnen und verbreitet. Mag man zunächst an den von den Pionieren
genannten enormen Potentialen der effizienten Energienutzung gezweifelt
haben - beruhten die Angaben doch "nur" auf den "theoretischen"
Gesetzen der Physik - , so steht die praktische Umsetzbarkeit einer
hocheffizienten Energienutzung heute, dank der tausendfach bewährten
Realisierung, außerhalb jedes Zweifels. Hunderte Wissenschaftler,
Ingenieure, Architekten und Unternehmer haben in unermüdlicher
Arbeit die Kenntnisse, Planungsregeln, Entwürfe und Produkte
entwickelt, die gebraucht werden, um den noch vor zwei Jahrzehnten
als utopisch angesehenen Traum vom hocheffizienten Gebäude
Wirklichkeit werden zu lassen. Ein heute gebautes Passivhaus
verringert den Energieverbrauch für die Heizung nicht nur um
einen Faktor 4, wie es die ursprüngliche Verheißung der
Thesen von Amory Lovins und Ernst Ulrich von Weizsäcker war,
sondern gleich um einen Faktor 10. Und diese enorme Effizienzsteigerung
ist reproduzierbar, sie ist für jeden erschwinglich, sie verbessert
zudem die Behaglichkeit und den Bautenschutz.
Das Passivhaus
als Musterbeispiel für höchste Energieeffizienz
Traditionell treffen
sich die Aktiven der Effizienzbewegung anlässlich der Passivhaustagung.
Hier hat sich eine ständig wachsende, offene Gemeinschaft entwickelt,
die Freude an der aktiven, nachhaltigen Gestaltung der Zukunft hat.
Diese Freude drückt sich in anhaltender Kreativität aus.
Der Passivhaus-Standard
erschließt sich immer breitere Anwendungsbereiche. Angefangen
beim Reihenhaus (der sicher einfachsten Übung), über den
mehrgeschossigen Mietwohnungsbau bis hin zum freistehenden Einfamilienhaus
- beim Neubau von Wohngebäuden ist nahezu jeder Wunsch schon
heute gebaute Realität. Aber selbst hier erweitern sich die
Möglichkeiten ständig: Sören Peper wird über
Messergebnisse aus einem einwandfrei funktionierenden Passiv-Mehrfamilienhaus
mit nordorientierter (!) Hauptfassade (Foto links) berichten, Georg
Reinberg und Josef Seidl über die Erweiterung der verfügbaren
Materialpalette, Heinz Plöderl, Martin Treberspurg, Rainfried
Rudolf und Crispin Amrein werden zeigen, wie Architektur den Passivhausstandard
erobert.
(aktualisiert:
20.02.2005 © Passivhaus Institut; unveränderte
Wiedergabe unter Angabe der Quelle gestattet)
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