Passivhaus-Kompaktgerät

Erfolgsstory: Lüftungskompaktgerät

Die Idee: Heizen mit Fortluftrestwärme

Die Restwärme in der Fortluft eines Wohnungslüftungsgerätes hat eigentlich kein großes Energiepotenzial. Genauer spricht man hier von "Enthalpie"; die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit, die auskondensieren kann, hat daran einen bedeutenden Anteil. In einem Passivhaus ist jedoch auch der Wärmebedarf äußerst gering. So gering, dass er nahezu vollständig durch die Fortluftrestwärme gedeckt werden kann. Dieser Ansatz wurde 1995 durch Wolfgang Feist publiziert. Damit wurde ein überzeugend einfaches Haustechniksystem für Passivhäuser ermöglicht.

Die Umsetzung: Heizen, Lüften und Warmwasserbereitung in einem Kompaktgerät vereint

Inzwischen gibt es mindestens acht Anbieter von Lüftungskompaktgeräten, die diesen Ansatz verwenden: Alle Komponenten der Haustechnik für ein Einfamilienhaus oder eine Wohnung werden auf kleinstem Raum in einem einzigen Gerät vereint. Die kleinsten Lüftungskompaktgeräte benötigen nicht mehr Platz als ein üblicher Warmwasserspeicher. Die Geräte sind hocheffizient - das haben wissenschaftlich ausgewertete Messungen in Passivhaussiedlungen bewiesen.

7. Passivhaustagung:

Johann Reiß vom Fraunhofer Institut für Bauphysik stellt in Arbeitsgruppe I die sensationell niedrigen Verbräuche in der Passivhaussiedlung Stuttgart Feuerbach vor (Architekt Rainfried Rudolf). Seit Jahren obligatorisch ist der Statusbericht zum Entwicklungsstand der Passivhaus-Kompaktgerätetechnik durch Andreas Bühring vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme.
Lüftungskompaktgeräte sind nicht die einzige Haustechniklösung für Passivhäuser: Lösungen auf der Basis von Erdgas sind ebenso attraktiv wie Holzpelletskessel oder innovative elektrische Systeme - eine Diskussion, die in Arbeitsgruppe VIII geführt wird. Besonders gut schneiden alle Lösungen ab, die mit solarthermischen Kollektoren kombiniert werden.
Mehr Informationen zu Arbeitsgruppe VIII und zur Wärmeversorgung von Passivhäusern finden Sie in unserer Meldung vom 13. Januar 2003.


Die Begleitausstellung

zeigt neueste Technik für das Passivhaus:

Alle Haustechnikfunktionen auf einer Stellfläche von 60 cm * 70 cm integrieren?

Mit einem kleinen Holzofen ein ganzes Einfamilienhaus heizen?

Effizienztechnik und erneuerbare Energie ergänzen einander optimal: Beim geringen Verbrauch eines Passivhauses kann Sonnenenergie den Hauptteil der Versorgung übernehmen.

(aktualisiert: 13.01.2003   © Passivhaus Institut; unveränderte Wiedergabe unter Angabe der Quelle gestattet)