eine wärmedämmende Hülle
Beim Passivhaus werden auch die Wärmeverluste durch Wärmebrücken sehr stark reduziert. So stark, dass die Wärmebrückenverluste nicht mehr berücksichtigt werden müssen.

wärmebrückenfreies Fußpunktdetail mit Porenbetonstein
Beispiel für einen wärmebrückenfreien Anschluss des aufsteigenden Mauerwerkes an die wärmegedämmte Bodenplatte (bei einem Objekt des Architekten Rainfried Rudolf, Vortragender in Arbeitsgruppe 2)

wärmebrückenfreie Baupraxis mit thermischer Trennung
An der Baustelle ist der Einbau der Porenbetonsteine als unterste Reihe ganz einfach auszuführen. Im Foto ist nur ein kleiner Farbunterschied bei den Steinen zu erkennen.

Warmer Außenwand-Fußpunkt
Die Wärmebildaufnahme am Fußpunkt einer Passivhaus-Außenwand von der Innenseite beweist es: Es gibt keine kalten Flecken mehr. Die Trennung durch den Porenbetonstein ist erfolgreich. (Aufnahme: PHI).

kalter Fußpunkt ohne thermische Trennnung

Und so sieht es aus, wenn die thermische Trennung fehlt: Ein kalter Streifen (blau) entlang der Fußleiste wird sichtbar (Foto: Klaus Michael, Leiter des Niedrigenergie Institutes Detmold, Arbeitsgruppenleiter auf der 9. Passivhaustagung). Hieraus resultieren häufig Feuchteschäden. Durch wärmebrückenfreise Konstruieren lässt sich das vermeiden - beim Neubau mit praktisch "Null" Mehrkosten.

 

Wärmebrückenfreies Konstruieren - nicht nur gut bei Passivhäusern

Wärme sucht sich ihren Weg vom beheizten Raum nach außen - den Weg des geringsten Widerstandes. Und der muss nicht unbedingt senkrecht durch das Bauteil führen. Oft ist ein "räumlicher Umweg" für die Wärme einfacher zu nehmen als der direkte Weg. In solchen Fällen spricht die Fachwelt von einer "Wärmebrücke".

Auswirkungen von Wärmebrücken sind:

  • Veränderte, meist verringerte innere Oberflächentemperaturen; das kann im schlimmsten Fall zum Durchfeuchten von Bauteilen führen.
  • Veränderte, meist erhöhte Wärmeverluste.

Beides kann im Passivhaus vermieden werden: Die Oberflächentemperaturen sind dann überall so hoch, dass es zu keiner kritischen Feuchtebelastung mehr kommen kann - und die zusätzlichen Wärmeverluste werden vernachlässigbar klein. Sind die Wärmebrückenverluste kleiner als 0,01 W/(mK), so erfüllt des Detail die Kriterien für "wärmebrückenfreies Konstruieren".

Werden die Kriterien an wärmebrückenfreies Konstruieren überall eingehalten, so müssen sich der Planer und der Bauherr keine Sorgen mehr um kalte und nasse Flecken machen - und auch der Berechnungsaufwand für die Heizwärmebilanz wird viel geringer.

Die auf der Fachaustellung der 9. Passivhaustagung vertretenen Hersteller von Produkten für die Gebäudehülle haben in der Regel ein Zertifikat des Passivhaus Institutes, aus dem hervorgeht, dass alle dokumentierten Anschlussdetails wärmebrückenfrei sind.


Die Abbildung zeigt eine rundum wärmebrückenfreie Gebäudehülle, wie sie in der Siedlung "Lummerlund" in Hannover Kronsberg realisiert wurde - Architekten Grenz und Rasch, Büro Faktor 10. Literatur: CEPHEUS-Bericht Nr. 18, "Klimaneutrale Passivhaussiedlung Hannover Kronsberg", kostenlos zu beziehen über www.proklima-hannover.de.

(zuletzt bearbeitet :20.03.2005    © Passivhaus Institut; unveränderte Wiedergabe unter Angabe der Quelle gestattet)