Wärmebrückenfreies
Konstruieren - nicht nur gut bei Passivhäusern
Wärme sucht sich
ihren Weg vom beheizten Raum nach außen - den Weg des geringsten
Widerstandes. Und der muss nicht unbedingt senkrecht durch das Bauteil
führen. Oft ist ein "räumlicher Umweg" für
die Wärme einfacher zu nehmen als der direkte Weg. In solchen
Fällen spricht die Fachwelt von einer "Wärmebrücke".
Auswirkungen von Wärmebrücken
sind:
- Veränderte, meist
verringerte innere Oberflächentemperaturen; das kann im schlimmsten
Fall zum Durchfeuchten von Bauteilen führen.
- Veränderte,
meist erhöhte Wärmeverluste.
Beides kann im Passivhaus
vermieden werden: Die Oberflächentemperaturen sind dann überall
so hoch, dass es zu keiner kritischen Feuchtebelastung mehr kommen
kann - und die zusätzlichen Wärmeverluste werden
vernachlässigbar klein. Sind die Wärmebrückenverluste
kleiner als 0,01 W/(mK), so erfüllt des Detail die Kriterien
für "wärmebrückenfreies Konstruieren".
Werden die Kriterien an wärmebrückenfreies Konstruieren
überall eingehalten, so müssen sich der Planer und der
Bauherr keine Sorgen mehr um kalte und nasse Flecken machen - und
auch der Berechnungsaufwand für die Heizwärmebilanz wird
viel geringer.
Die auf der Fachaustellung der 9.
Passivhaustagung vertretenen Hersteller von Produkten für
die Gebäudehülle haben
in der Regel ein Zertifikat des Passivhaus Institutes, aus dem hervorgeht,
dass alle dokumentierten Anschlussdetails wärmebrückenfrei
sind.
Die Abbildung zeigt eine rundum wärmebrückenfreie Gebäudehülle,
wie sie in der Siedlung "Lummerlund" in Hannover Kronsberg
realisiert wurde - Architekten Grenz und Rasch, Büro Faktor
10. Literatur: CEPHEUS-Bericht Nr. 18, "Klimaneutrale Passivhaussiedlung
Hannover Kronsberg", kostenlos zu beziehen über www.proklima-hannover.de.
(zuletzt bearbeitet
:20.03.2005 © Passivhaus Institut; unveränderte
Wiedergabe unter Angabe der Quelle gestattet)
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