Biomassenutzung
im Passivhaus
Bei Gebäuden mit niedrigem
Heizwärmebedarf, wie es Passivhäuser sind, stellen verbrauchsunabhängige
Grundkosten eine hohe anteilige Belastung dar. Bei Biomasseheizungen
fallen keine Zählergebühren und Anschlusskosten an, die Versorgungssicherheit
ist zudem hoch. Im Rahmen der vierten Phase des Arbeitskreises kostengünstige
Passivhäuser sollen die Potentiale gasförmiger, flüssiger und fester
Biobrennstoffe für die Wärmeversorgung in Passivhaus-Wohngebäuden
untersucht werden. Hinsichtlich sicherheitstechnischer und anlagentechnischer
Restriktionen sollen Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.
Besonders
wichtig: Sicherheit
Rahmenbedingungen der
Erzeugung von Verbrennungswärme im Passivhaus, der Aufbau der Feuerstätten,
Abgasführung, Raumluftunabhängigkeit, Betrieb mit
Lüftungsanlagen und Aspekte der Luftdichtheit werden
diskutiert und Strategien zu Aufstellort und Betriebsweise von Wärmeerzeugern
im Passivhaus besprochen.
Praktische
Umsetzung im Passivhaus
Wie die Realisierung
aussehen kann und welche Anlagenkonfigurationen für Holz- und
Holzpelletsheizung im Passivhaus sinnvoll sind wird systematisch
und anhand von gebauten Beispielen ausgeführt.
Wärmeerzeuger besonders
kleiner Leistung, wie sie in Passivhäusern gebraucht werden,
werfen besondere Fragen auf. Insbesondere bei Holzfeuerungen sind
Brenner kleiner Leistung, die gleichzeitig gute Abgaswerte aufweisen
und in ihrer Wärmeerzeugung regelbar sind, bisher nicht am
Markt. Nicht zuletzt wird auch oft die Forderung nach Sichtbarkeit
der Flammen gestellt, was die Wärmeabgabe an den Aufstellraum
vergrößert und Dichtheitsfragen aufwirft. Eine neue Entwicklung
in dieser Sparte wird vorgestellt und auf weitere Möglichkeiten
hingewiesen.
Biomasse
- eine bedeutende Ressource
Biomasse-Potenziale in
Deutschland, die Grenzen des momentanen Angebots, mögliche Steigerungen
und konkurrierende Anwendungen der begrenzten Ressourcen werden
umrissen und die mögliche Steigerung der Reichweite durch Effizienztechnologien
verdeutlicht.
Die Diskussion von und mit den Teilnehmern wird auch in dieser Sitzung
ein besonders wertvolles Element darstellen und Ergänzungen
und Anmerkungen einfließen lassen.
Der Arbeitskreis
kostengünstige Passivhäuser Phase IV wird gefördert
durch die DBU – Deutsche Bundesstiftung Umwelt, das Hessische
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung,
den Klimaschutzfonds proKlima der Stadtwerke Hannover AG, E.ON Energie
AG und das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und
Landwirtschaft.
Quellen:
[AkkP
36] Heizung mit Biobrennstoffen für Passivhäuser,
Protokollband Nr. 36 des Arbeitskreises kostengünstige Passivhäuser
Phase IV, Passivhaus Institut, Darmstadt - in Vorbereitung.
[Dorer 2002]
Viktor Dorer und Anne Haas, Heiri Huber: Optimierte Luftheizung
für Passivhäuser (PH-Luft) EMPA Dübendorf, Abt. Energiesysteme/Haustechnik,
1HTA Luzern, 2002
[Sinz 2004]
Engelbert Sinz: Holzöfen in Passivhäusern Erster Teil: „Quantitative
und qualitative Ergebnisse“, Master Thesis am Zentrum für
Bauen und Umwelt der Donau-Universität Krems im Zuge des Universitäts-
Lehrganges Solararchitektur 2002 - 2004
Mehrere Tausend Wohneinheiten
und Hunderte Nichtwohngebäude in Passivhausstandard wurden
bereits bezogen. Beispiele
werden in mehreren Arbeitsgruppen der Passivhaustagung vorgestellt:
Die Exkursion der Passivhaustagung
führt zu gebauten Beispielen in und um Nürnberg.
Hier
gibt es weitere Informationen zum Passivhauskonzept.
(aktualisiert 01.09.2007 Autor: Dr. Wolfgang Feist ©
Passivhaus Institut Eine unveränderte Wiedergabe ist unter
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und erweitert.) |