Podiumsdiskussion:
Nachhaltige Finanzierung für Energieeffizientes Bauen
Die Energieeffizienz von
Gebäuden wird inzwischen in der bautechnischen Fachwelt offensiv
diskutiert. Beim Thema Baufinanzierung für Energieeffizmaßnahmen
im allgemeinen und Passivhäuser im besonderen betreten viele
der Beteiligten jedoch Neuland und sind deshalb naturgemäß
unsicher. Mit der Veranstaltung wollen wir die Chancen des energieeffizienten
und nachhaltigen Bauens für die Finanzierung von Immobilien
in die Diskussion bringen. Wir laden deshalb zu dieser Diskussion
vor allem auch Finanzfachleute und Entscheidungsträger aus
der Bau- und Wohnungswirtschaft ein.
Das Passivhaus der Entwicklungsstand ökonomisch betrachtet
Berthold Kaufmann vom Passivhaus Institut in Darmstadt wird einen
kurzen Abriss über den Stand der Passivhausentwicklung geben.
Die finanzielle Seite wird dabei ausführlich gewürdigt.
Die meisten Komponenten für das Passivhaus sind inzwischen
schon zu marktfähigen Preisen erhältlich. Werden die eingesparten
laufenden Kosten aus dem vermiedenen Energieverbrauch dagegen gerechnet,
so ergeben sich zum Teil deutliche finanzielle Vorteile. Zum Beispiel
kostet die durch eine Dämmschicht von 30 cm auf der Außenwand
(U = 0,12 W/(m²K) ) eingesparte Kilowattstunde nur etwa 3 €Cent/kWh.
Beim Dach sind die Werte noch etwas niedriger. Eine Kilowattstunde
(Endenergie) aus Erdgas kostet dagegen derzeit etwa 5.5 €Cent.
Financing for sustainability
challenges and strategies.
Are Rødsjø
von der Norwegian State Housing Bank, wird die Herausforderungen
für den Immobilienmarkt in naher Zukunft und die Strategien
seines Hauses darstellen. Die Norwegian State Housing Bank ist ein
Institut das man in etwa mit der deutschen Kreditanstalt für
Wiederaufbau (KfW) vergleichen kann.
In dem Vortrag wird Are Rødsjø, der als Vertreter
seines Hauses auch am Projekt 'Solar Sustainable Housing' der Internationalen
Energie Agentur IEA (Task 28) beteiligt ist, das Engagement seines
Instituts und die dahinter stehende Motivation erläutern. Der
zentrale Fokus der Housing Bank im Task 28 ist folgender: Welches
sind die besten Strategien um das Angebot und die Nachfrage für
nachhaltiges Bauen zu vergrößern? Wie wird sich dabei
die Rolle und die Arbeit der Housing Bank gegenüber Kommunen,
der Baubranche und dem Markt im allgemeinen ändern?
Weitere Thesen: Nachhaltiges Bauen ist nicht schwierig, die Finanzierung
dieser neuen Ideen ist das Gebot der Stunde, da eine Neuausrichtung
im Bausektor ohnehin ansteht. Die Risikobewertung derartiger Projekte
fällt durchweg positiv aus, weil nachhaltige Werte geschaffen
werden. Ein Vergleich der laufenden Kosten eines Gebäudes mit
den Investitionskosten bzw. die Zusammenschau beider Kostenarten
wird in einer Zukunft mit steigenden Energiepreisen zunehmend wichtig.
Nachhaltigkeit definiert sich somit in bezug auf den sparsamen Einsatz
von Energie und Baustoffen, aber auch in bezug auf das sorgsame
Wirtschaften mit endlichen finanziellen Mitteln.
Das heißt im Bezug auf Wirtschaftlichkeit von Baumaßnahmen:
die heutigen Bauherren und Kreditnehmer werden sich Immobilien,
die auf Nachhaltigkeit hin optimiert wurden, auch in Zukunft noch
leisten können. Das finanzielle Risiko für die Bank ist
also geringer als bei konventioneller Bauweise.
Finanzierungsvorteile
für nachhaltiges Bauen durch die Umweltbank
Günter Engelhard
von der UmweltBank AG in Nürnberg wird die Unternehmenspolitik
seines Hauses im Bezug auf Baufinanzierung erläutern. Die UmweltBank
AG in Nürnberg bezieht das nachhaltige Wirtschaften Ihrer Kunden
in die Risikobewertung von Finanzierungen mit ein. Dazu gehört
unter anderem, dem Energieeffizienten Bauen Vorrang einzuräumen,
indem die Konditionen für den Kreditnehmer um 0,5 Prozentpunkte
vergünstigt werden. Die Angebote der Kreditanstalt für
Wiederaufbau (KfW) sind zusätzlich selbstverständlicher
Bestandteil von Baufinanzierungen durch die UmweltBank. Neben dem
Neubaugeschäft finanziert die UmweltBank auch zahlreiche Altbausanierungen.
Zuletzt entfielen 36 % der privaten Baufinanzierungen auf die Altbausanierung.
Podiumsdiskussion im Anschluss an die Referate
Anschließend an
die Referate wird das Thema in einer Podiumsdiskussion vertieft
werden. Die Referenten werden dabei auch Fragen aus dem Publikum
beantworten. Neben den Referenten werden noch weitere Personen aus
Wohnungsunternehmen, die sich mit dem energieeffizienten Neubau
und der Sanierung beschäftigen, auf dem Podium teilnehmen.
Die Namen werden demnächst an dieser Stelle genannt werden.
(aktualisiert:
04.04.2005 © Passivhaus Institut; unveränderte
Wiedergabe unter Angabe der Quelle gestattet)
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