Passivhaus
- Gutes Produkt für eine aktiv gestaltete Zukunft
Keinesfalls
sollten wir uns einreihen in die Schlange derer, die die Zeiten
schlechter reden als sie sind. Dass gerade im Bereich der Bauwirtschaft
derzeit in Deutschland nicht gerade Hochkonjunktur herrscht, kann
kaum in Frage gestellt werden. Dabei gibt es in der gebauten Umwelt
viel zu tun, um uns auf die Zukunft vorzubereiten. Zukünftige
Randbedingungen sind gekennzeichnet durch
- steigende Rohstoffpreise,
insbesondere die für Energie
- zunehmenden internationalen
Wettbewerb
- Verschiebung der Altersstruktur
der Bevölkerung und damit verbunden erhöhte Anstrengungen,
den gewohnten Lebensstandard für alle aufrecht zu erhalten.
Es wäre vermessen,
kommende "schlechte Zeiten" voraussehen zu wollen. Frühere
Generationen waren vielfach mit weit schwierigeren Aufgaben konfrontiert.
Dass die Zeiten besser werden, als es viele heute befürchten,
daran können wir heute arbeiten: Indem wir vorgesorgen, damit
wir mit den künftigen Randbedingungen, wie sie eben aufgeführt
wurden, besser umgehen zu können.
Energieeffizienz und
insbesondere der Passivhausstandard kann dazu einiges beitragen.
Sichert er doch hohen Komfort zu verschwindenden laufenden Kosten
- selbst wenn die Energie- und Rohstoffpreise wie vorhersehbar weiter
steigen werden. Bau und Modernisierung von Gebäuden mit hocheffizienten
Komponenten sichern heute und hier Arbeitsplätze - jetzt, da
sie gebraucht werden. Die anstehenden Aufgaben gilt es daher zügig
anzugehen; zu einem Zeitpunkt, da das erforderliche Kapital und
die dazu benötigten Arbeitskräfte (noch) zur Verfügung
stehen. Damit kann das Passivhaus und die Modernisierung mit Faktor
10 schon heute einen direkten Beitrag zur Besserung der Zeiten leisten.
Dass es sich in hoch energieeffizienten Neubauten und entsprechend
modernisierten Gebäuden nachhaltig besser leben lässt
und dabei die Sorgen um die Zukunft klein bleiben, zeigt schon der
Beitrag von Peter Holzer im Plenum (Samstag 8:30).
Gerrit Horn macht
in Arbeitsgruppe 11 am Samstag um 10:30 den Anfang, von ihm haben
wir den Titel der Arbeitsgruppe entliehen: "Die Zeiten sind
gar nicht so schlecht: Wir haben doch das Passivhaus – und
es liegt viel Geld auf deutschen Sparbüchern, es gibt viele
zuteilungsreife Bausparverträge, die Grundstückspreise
entwickeln sich verhaltener. Warum da noch jammern. Machen wir etwas
draus: Lasst uns hochwertige Passivhäuser vermarkten –
und damit mehr verdienen, als in anderen Baubranchen." Larissa
Wenger zeigt, wie die Schweiz das Marketing mit MINERGIE-P®
angeht. Aber auch in Deutschland gibt es zukunftsweisende Ansätze:
Andrea Berndgen-Kaier kann auf eine erfolgreiche
Förderung von Passivhäusern in NRW verweisen und Albrecht
Göhring zeigt, wie regionale Initiativen und Netzwerke
das Thema voranbringen können. Der Beitrag von Cornelis
Rasmussen vom Bremer Energie-Konsens ist eine Einführung
in ein professionelles Marketing für das energieeffiziente
Bauen. Schließlich wird Peter Holzer die
Internet-Datenbank für Passivhaus-Schulungsunterlagen vorstellen
(im Programm ist noch Tanja Berger als Vortragende
genannt).
Zur
Hauptseite der 9. Passivhaustagung in Ludwigshafen 29./30. April
2005
(aktualisiert:
24.04.2005 © Passivhaus Institut; unveränderte
Wiedergabe unter Angabe der Quelle gestattet) |