Auch bei unterschiedlichen Randbedingungen weichen die zuzuführende Wärmebedarfswerte zwischen extrem verschiedenen Wärmeübergabesystemen im Passivhaus kaum voneinander ab (Jürgen Schnieders in AG 8).


Dass die Behaglichkeit bei Beachtung wichtiger Grundregeln in passiv klimatisierten Gebäuden auch unter den extremen Bedingungen des Jahres 2003 noch akzeptabel war, zeigt Jens Pfafferott.


Von Wolfgang Nowak untersuchte Bauarten von Zuluftventilen: Weitwurfdüse, Tellerventil, Lochplattenventil - welche eignen sich unter welchen Bedingungen für die Frischluftheizung in einem Passivhaus?


Ergebnisse mit Bestnoten bei der Untersuchung von Wolfgang Nowak: "In Wohngebäuden mit Passivhausstandard treten selbst unter extremen winterlichen Bedingungen keine Einschränkungen der thermischen Behaglichkeit auf. ... Sogar in Fassadennähe liegen die gemessenen Komfortparameter im Behaglichkeitsbereich. Ob dabei die erforderliche Rest-Heizwärme über die Zuluft oder über separate Heizkörper eingebracht wird, ist ... vernachlässigbar ..."


Nicht nur in Bezug auf die Wohnqualität steht der Passivhausstandard ganz oben bei der Bewertung; Peter Holzer trägt die Analyse am Samstag Vormittag im Plenum vor.


Willkommen bei der Zeitreise durch die Solar-Architektur. Robert Hastings zeigt historisch bedeutende Wegmarken, wie z.B. das Balcomb-Solarhaus in Santa Fee (oben).

 

Zur Hauptseite der 9. Passivhaustagung in Ludwigshafen 29./30. April 2005

 

 

 

Forschungsergebnisse kommen dem Bauen und Modernisieren insgesamt zu Gute

Ohne Innovation gibt es keinen Fortschritt - ohne Fortschritt gehen in Europa auch künftig Millionen von Arbeitsplätzen verloren. Gerade beim Bauen und Modernisieren ist daher tragfähige Innovation gefragt. Der Sektor leidet heute nicht zuletzt deshalb, weil dies in den zurückliegenden Dekaden als "weniger wichtig" angesehen wurde.

Im Umfeld des Passivhausstandards wird nach wie vor aktiv geforscht, es werden Entwicklungen durchgeführt, es herrscht rege Innovationstätigkeit. Die Ergebnisse von Forschung und Entwicklung in diesem Bereich kommen dem Bausektor insgesamt zu Gute: Selbstverständlich ist die Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung auch für Bestandsgebäude interessant und Erkenntnisse zum thermischen Komfort im Sommer werden künftig immer wichtiger.

Ein Kristallisationspunkt der Entwicklung war und ist der "Arbeitskreis kostengünstige Passivhäuser". Zusammengefasste Erkenntnisse aus diesem Arbeitskreis werden auf der 9. Passivhaustagung präsentiert: Jürgen Schnieders trägt in Arbeitsgruppe 8 vor, warum sich bei herkömmlichen Heizsystemen realistisch betrachtet keine "Wärmeübergabeverluste" finden lassen. Und Oliver Kah fasst in AG 10 (Gebäudehülle) wichtige Erkenntnisse zu den unterschiedlichen Einflussgrößen der Außenbauteile (U-Wert, Oberflächeneigenschaften, Wärmekapazität) auf Wärmebedarf und Sommerkomfort zusammen.

Die sommerliche Bahglichkeit steht auch im Fokus des Vortrages von Jens Pfafferott in AG 8: Bürogebäude mit passiver Kühlung werden insbesondere unter den Exrembedingungen des Sommers 2003 untersucht.

Für die passive Klimatisierung ist eine thermisch zugängliche Deckenfläche wichtig. Diese Vorgabe steht scheinbar im Konflikt mit den Anforderungen der Raumakustik. Detlef Hennings hat sich diese Frage vorgenommen und präsentiert in seinem Beitrag in AG 8 ab 17:30 Lösungsvarianten.

Ein Streitpunkt war lange Zeit die Frage, ob eine Zuluftheizung im Winter für die Gewährleistung einer guten thermischen Behaglichkeit ausreicht. Feldmessungen und CFD-Berechnungen waren dazu bereits im CEPHEUS-Projekt von J. Schnieders und Werner Betschart vorgelegt worden. Nun hat Wolfgang Nowak diese Frage bei sorgfältig definierten Laborbedingungen untersucht und trägt seine Ergebnisse am Freitag ab 16:30 in AG 8 vor.

Eine dauerhafte Luftdichtheit ist nicht nur in Passivhäusern entscheidend - dort ist sie unverzichtbar, weshalb viele Erkenntnisse aus der Passivhausforschung resultieren. Wilfried Walther wird Aussagen zur Haltbarkeit von Verklebungen vortragen.

Die Beiträge im Plenum unterstreichen die Aussagen aus den Arbeitsgruppen: Peter Holzer prüft am Samstag Morgen die Frage, ob das Passivhaus dem Anspruch als Baustandard der Zukunft gerecht wird. Mark Zimmermann leitet die Bedingungen ab, die für eine nachhaltige Entwicklung erfüllt sein müssen. Hier zeigt sich, wie wichtig die Beiträge der Entwicklung hochgradig energieeffizienter Komponenten war und ist - denn nur so lässt sich der gewohnte Komfort auf Dauer halten.

Im Plenumsbeitrag am Samstag Nachmittag lädt Robert Hastings uns zu einer Zeitreise durch die Solararchitektur ein. Mit der breiten praktischen Umsetzung wird deutlich, wie die technische Effizienzentwicklung es heute erlaubt, die Träume und ehrgeizigen Entwürfe der Pioniere mit erschwinglichem Aufwand zu realisieren.

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(aktualisiert: 22.04.2005   © Passivhaus Institut; unveränderte Wiedergabe unter Angabe der Quelle gestattet)