Forschungsergebnisse
kommen dem Bauen und Modernisieren insgesamt zu Gute
Ohne Innovation gibt es
keinen Fortschritt - ohne Fortschritt gehen in Europa auch künftig
Millionen von Arbeitsplätzen verloren. Gerade beim Bauen und
Modernisieren ist daher tragfähige Innovation gefragt. Der
Sektor leidet heute nicht zuletzt deshalb, weil dies in den zurückliegenden
Dekaden als "weniger wichtig" angesehen wurde.
Im Umfeld des Passivhausstandards
wird nach wie vor aktiv geforscht, es werden Entwicklungen durchgeführt,
es herrscht rege Innovationstätigkeit. Die Ergebnisse von Forschung
und Entwicklung in diesem Bereich kommen dem Bausektor insgesamt
zu Gute: Selbstverständlich ist die Wohnungslüftung mit
Wärmerückgewinnung auch für Bestandsgebäude
interessant und Erkenntnisse zum thermischen Komfort im Sommer werden
künftig immer wichtiger.
Ein Kristallisationspunkt
der Entwicklung war und ist der "Arbeitskreis kostengünstige
Passivhäuser". Zusammengefasste Erkenntnisse aus diesem
Arbeitskreis werden auf der 9. Passivhaustagung präsentiert:
Jürgen Schnieders trägt in Arbeitsgruppe
8 vor, warum sich bei herkömmlichen Heizsystemen realistisch
betrachtet keine "Wärmeübergabeverluste" finden
lassen. Und Oliver Kah fasst in AG 10 (Gebäudehülle)
wichtige Erkenntnisse zu den unterschiedlichen Einflussgrößen
der Außenbauteile (U-Wert, Oberflächeneigenschaften,
Wärmekapazität) auf Wärmebedarf und Sommerkomfort
zusammen.
Die sommerliche Bahglichkeit
steht auch im Fokus des Vortrages von Jens Pfafferott
in AG 8: Bürogebäude mit passiver Kühlung werden
insbesondere unter den Exrembedingungen des Sommers 2003 untersucht.
Für die passive
Klimatisierung ist eine thermisch zugängliche Deckenfläche
wichtig. Diese Vorgabe steht scheinbar im Konflikt mit den Anforderungen
der Raumakustik. Detlef Hennings hat sich diese
Frage vorgenommen und präsentiert in seinem Beitrag in AG 8
ab 17:30 Lösungsvarianten.
Ein Streitpunkt war lange
Zeit die Frage, ob eine Zuluftheizung im Winter für die Gewährleistung
einer guten thermischen Behaglichkeit ausreicht. Feldmessungen und
CFD-Berechnungen waren dazu bereits im CEPHEUS-Projekt von J. Schnieders
und Werner Betschart vorgelegt worden. Nun hat Wolfgang
Nowak diese Frage bei sorgfältig definierten Laborbedingungen
untersucht und trägt seine Ergebnisse am Freitag ab 16:30 in
AG 8 vor.
Eine dauerhafte Luftdichtheit
ist nicht nur in Passivhäusern entscheidend - dort ist sie
unverzichtbar, weshalb viele Erkenntnisse aus der Passivhausforschung
resultieren. Wilfried Walther wird Aussagen zur
Haltbarkeit von Verklebungen vortragen.
Die Beiträge im
Plenum unterstreichen die Aussagen aus den Arbeitsgruppen: Peter
Holzer prüft am Samstag Morgen die Frage, ob das Passivhaus
dem Anspruch als Baustandard der Zukunft gerecht wird.
Mark Zimmermann leitet die Bedingungen ab, die
für eine nachhaltige Entwicklung erfüllt sein
müssen. Hier zeigt sich, wie wichtig die Beiträge der
Entwicklung hochgradig energieeffizienter Komponenten war und ist
- denn nur so lässt sich der gewohnte Komfort auf Dauer halten.
Im Plenumsbeitrag am
Samstag Nachmittag lädt Robert Hastings uns
zu einer Zeitreise durch die Solararchitektur ein. Mit
der breiten praktischen Umsetzung wird deutlich, wie die technische
Effizienzentwicklung es heute erlaubt, die Träume und ehrgeizigen
Entwürfe der Pioniere mit erschwinglichem Aufwand zu realisieren.
Zur
Hauptseite der 9. Passivhaustagung in Ludwigshafen 29./30. April
2005
(aktualisiert:
22.04.2005 © Passivhaus Institut; unveränderte
Wiedergabe unter Angabe der Quelle gestattet)
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