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Arbeitskreis kostengünstige Passivhäuser - Phase II: 1998 bis 2000

Im Gegensatz zur 1. Phase des Arbeitskreises sind die Sitzungen nunmehr öffentlich. Das bedeutet: Wer sich rechtzeitig beim Passivhaus Institut anmeldet, kann an den Sitzungen des Arbeitskreises teilnehmen. Die Teilnahmegebühr für eine ganztägige Sitzung beträgt incl. Mittagessen und Kaffeepausen DM 300,00. Für namentliche Mitglieder des Passivhaus-Informationskreises gibt es eine Ermäßigung von 20%. Die Zahl der Teilnehmer ist auf max. 50 je Sitzung begrenzt.

Die Dokumentationen der Arbeitskreis-Sitzungen wurden wie bisher als Protokollbände publiziert und können beim Passivhaus Institut bestellt werden.

Die inhaltlichen Schwerpunkte des Arbeitskreises kostengünstige Passivhäuser
Phase II: 1998 bis 2000 (AK 13 bis AK 20)

AK 13 (12.06.1998): Energiebilanzen mit dem Passivhaus Projektierungs Paket
Eine korrekte Energiebilanz ist der Schlüssel für die Optimierung von energieeffizienten Gebäuden - insbesondere von Passivhäusern. Die europäische Norm DIN EN 832 ist eine eingeführte und zuverlässige Basis für solche Bilanzen. Der „Leitfaden Energiebewusste Gebäudeplanung“ wurde vom IWU schon in der Anfangszeit der Niedrigenergiebauweise aus der damals gültigen Schweizer Norm SIA 380 entwickelt und zeichnet sich durch besonders einfache und transparente Handhabung aus. Die Ergebnisse, die im Jahresverfahren nach der Passivhaus-Variante PHPP gewonnen werden, stimmen mit den Werten nach dem Monatsverfahren der europäischen Norm und mit der Simulation mit dynamischen Verfahren ausgezeichnet überein. Damit ist der Leitfaden das bevorzugte Handwerkszeug für eine Projektierung, Optimierung und Bewertung von Passivhäusern.

Inhalte:

Referenten:

AK 14 (11.09.1998): Passivhaus-Fenster
Das Fenster ist der Sonnenkollektor für das Passivhaus. Aus Gründen der thermischen Behaglichkeit sind die Anforderungen an Passivhaus geeignete Fenster besonders hoch: die k-Werte müssen unter 0,8 W/(m²K) liegen. Ein Nebeneffekt ist die hohe bauphysikalische Qualität: Passivhaus-Fenster sind unter normalen Wohnraumbedingungen an den Innenoberflächen tauwasserfrei. Die Verglasungen wurden in Hinblick auf möglichst hohe passive Solarenergienutzung immer weiter entwickelt. Passivhaus geeignete Fensterrahmen erreichen eine noch vor wenigen Jahren nicht für möglich gehaltene Qualität. Neue Randverbundtechniken geben eine Perspektive für noch weitergehendere Verbesserungen.

Der Arbeitskreis gab dem Planer Informationen für den korrekten Einbau (Dichtheit; Wärmebrückenfreiheit des Anschlusses), für die Winter-Energiebilanz und für den sommerlichen Komfort.

Inhalte:

Referenten:

AK 15 (11.12.1998): Passivhaus-Sommerfall
Häufig wird die Ansicht vertreten, dass ein hervorragender Wärmeschutz für den Winter, wie ihn Passivhäuser notwendig aufweisen müssen, notwendig zu schwierigen Überhitzungsproblemen im Sommer führt. In einer umfassenden Sommerfall-Studie konnte das Passivhaus Institut zeigen, dass der verbesserte Wärmeschutz das Sommerklima im Haus nicht verschlechtert - ja, dass die Behaglichkeit im Sommer unter Beachtung einiger wesentlicher Grundsätze sogar verbessert werden kann. Erfahrungen mit dem ersten Passivhaus in Darmstadt Kranichstein und mit dem Bürogebäude in Cölbe bestätigen, dass optimierte Passivhäuser ein gutes Innenklima im Sommer auch ohne aktive Klimatisierung aufweisen können.

Inhalte:

Referenten:

AK 16 (05.03.1999): Wärmebrückenfreies Konstruieren
„Wärmebrückenfrei“ im strengen Sinn kann eine Gebäudehülle eigentlich nicht sein. Es ist aber zweckmäßig, „wärmebrückenfrei“ im verallgemeinerten Sinn so zu definieren, dass der mit den Aussenoberflächen der Regelbauteile errechnete Wärmeverlust nicht geringer ist, als der korrekt unter Einbeziehung aller Wärmebrücken bestimmte. Auch dies ist eine hohe Anforderung, die in der Regel von heute verwendeten Konstruktionen nicht erfüllt wird. Zahlreiche Beispiele von für Passivhäuser entwickelten Details zeigen jedoch, dass „wärmebrückenfreies Konstruieren“ technisch möglich und wirtschaftlich attraktiv ist. Die Grundlagen sind für geübte Planer mit Liebe zum Detail nicht schwer zu erlernen; der Gewinn ist bedeutend: Wärmebrückenfreie Details führen nicht nur zu bedeutenden Energieeinsparungen, sie erleichtern auch die Planung und führen zu einer zuvor nicht gekannten baulichen Qualität.

Inhalte:

AK 17 (18.06.1999): Dimensionierung von Lüftungsanlagen in Passivhäusern
Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sind für Passivhäuser unverzichtbar. In den bisher realisierten Passivhäusern waren die Erfahrungen mit den Anlagen ausgesprochen gut. Dies ist aber nur durch eine gute Komponentenauswahl, Planung und Bauüberwachung möglich.

Entscheidender Grundsatz ist, dass Lüftungsanlagen primär der Luftqualität dienen. Andere Aufgaben können von Fall zu Fall mit übernommen werden - dürfen aber die primären Ziele keinesfalls stören.

Grundregeln für die Projektierung von Gebäude und Luftführung, die Dimensionierung der Anlagen, die Plazierung der Luftauslässe, die Luftmengen und die Regelung wurden behandelt.

Die Effizienz der Wärmetauscher, die Stromeffizienz der Lüfter wurden ebenso behandelt wie die Erfahrungen mit der Luftqualität in den bisher realisierten Häusern.

Inhalte:

AK 18 (10.09.1999): Qualitätskontrolle am Bau bei Passivhäusern
Die ordnungsgemäße Funkton von Passivhäusern hängt in besonderem Ausmaß von der erreichten baulichen Ausführungsqualität ab. Abweichungen z.B. bei durch kleine verbliebenen Undichtheiten oder nachlässig eingebaute Wärmebrücken können u.U. die Tauglichkeit des Hauses grundsätzlich in Frage stellen, insbesondere, wenn die Wärmebereitstellung wirklich so begrenzt wurde, wie es zur Ausschöpfung der Kostenvorteile sinnvoll ist.

Ausführungsfehler können durch eine umfassende Qualitätskontrolle weitgehend ausgeschlossen werden. Die Methoden und Instrumente hierfür wurden bei den ersten Pilotprojekten entwickelt und getestet.
Meßverfahren für die Luftdichtheit, für die Einstellung und Kontrolle der Lüftungsanlagen sowie für die thermographische Kontrolle der Bauausführung bzgl. Wärmebrücken wurden vorgestellt und ihre Anwendung und Auswertung beschrieben.

Inhalte:

AK 19 (10.12.1999): Stadtplanerische Instrumente zur Umsetzung von Passivhäusern
Die energetischen Einflussfaktoren im Städtebau lassen sich vereinfachend durch die Wärmeverlusteigenschaften und den Strahlungszugang der Siedlungsstruktur darstellen. Die Kompaktheit einer Siedlungsstruktur wird im Städtebau hauptsächlich durch die Wahl von Bauweise, Bauformen und Gebäudetypen entschieden. Nachdem bei Passivhäusern die passiv-solaren Gewinne den wesentlichen Heizbeitrag liefern, sind diese auf eine optimale Orientierung zur Sonne und die Minimierung von Verschattungsursachen angewiesen. Interessant ist, dass dabei auch die Kompaktheit der Gebäude insbesondere in Hinsicht auf die Besonnungsgerechtigkeit eine wesentliche Rolle spielt. Die inhaltliche Verbindung zu den wohnpsychologischen Aspekten der Besonnung, führt, durch die energetische und soziale Nutzung der Sonnenenergie bei Passivhäusern, zu einer wesentlichen Verbesserung der Wohnqualität.

Der Passivhausstandard führt somit zur Neuorientierung innerhalb städtebaulicher Themen:

Die Hauptorientierung nach Süden ist bei Passivhäusern ein wesentliches Mittel zur Standardsicherung („Solar Access“). Um einen starren Städtebau, basierend auf reinen Südzeilen, zu vermeiden sind Strategien zur Raumdifferenzierung bei gleichzeitig möglichst großer Besonnungsgerechtigkeit zu entwickeln.

Die herausragende Bedeutung der Gebäudetiefe für die Kompaktheit und den Strahlungszugang hat unmittelbare Auswirkungen auf die Grundrissausbildung: Der als Lehrmeinung vertretene Gegensatz von tiefen ost/westorientierten zu schmalen südorientierten Grundrissen wurde hierdurch in Frage gestellt.

Die Ansätze zur Typisierung bei der bisherigen Entwicklung von kostengünstigen Passivhäusern wurden die Aspekte zeitgemäßer Wohnformen mitberücksichtigen und einen räumlich und gestalterisch eigenständigen Siedlungscharakter anvisieren. Passivhaussiedlungen wurden dann auf der Basis von Typenhäusern entwickelt.

Das Weiterdenken der bisherigen Erfahrungen mit Passivhäusern in die städtebauliche Dimension kann so zu einem besser begründeten „Solaren Städtebau“ führen, der ein zukunftsfähiges Wohnen und Siedeln im Blick hat.

Inhalte:

AK 20 (11.05 2000): Passivhaus - Versorgungstechnik
Eine aktuelle Diskussion der Versorger mit leitungsgebundener Energie führte zu der weitverbreiteten Ansicht, dass schon Niedrigenergiehäuser (die mit 30-70 kWh/(m²a) erheblich mehr Wärme verbrauchen als Passivhäuser) nicht mehr kostendeckend an Fernwärmenetze, vielleicht sogar nicht mehr ans Gasnetz angeschlossen werden können. Wie erst soll ein Fernwärmeanschluss sich dann bei Passivhäusern rechnen, wo diese Häuser doch so gut wie keine Wärme mehr verbrauchen?

Interessanterweise kam in zwei der aktuellen Passivhaus-Siedlungsprojekte unabhängig voneinander heraus, dass die Nahwärmeversorgung in diesen konkreten Fällen die unschlagbar kostengünstigste Variante darstellt. Diese Erkenntnisse geben auch wichtige Hinweise darauf, wie allgemein Niedrigenergiehaus-Siedlungen kostengünstig mit Wärme versorgt werden können.

Inhalte:

 

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